20 Juni 2024

Schritt für Schritt zu mehr Gelassenheit

Hast Du Dir schon einmal Gedanken darüber gemacht, was Gelassenheit für Dich bedeutet? Oft ist es so, dass darunter ganz verschiedene Sachen verstanden werden: Ruhe, Ausgeglichenheit, Souveränität, Besonnenheit, Gefasstheit oder auch Unerschütterlichkeit. Alle diese Begriffe teilen aber auch eine Gemeinsamkeit. Sie beschreiben einen positiven und erstrebenswerten Zustand.

Ist Dir aufgefallen, dass im Wort Gelassenheit der Wortteil „lassen“ steckt? Mit dem Wort lassen können wir verschiedene Wörter in Verbindung bringen: loslassen, zulassen, gehen lassen, geschehen lassen, sein lassen und noch so manche mehr. D.h. es geht bei Gelassenheit darum, festhalten zu vermeiden und loslassen anzustreben.

Was unterscheidet gelassene Menschen von anderen?

Gelassene Menschen haben negative Glaubenssätze hinter sich gelassen oder aber sich auch von negativen Einflüssen bzw. unreflektierten Annahmen befreit. Sie haben ein gewisses inneres Gleichgewicht erreicht, indem sie sich eine reflektierte Draufschau angeeignet haben, indem sie Information sammeln und anders bewerten. So betrachten sie bestimmte Situationen, die sie erleben und Menschen, denen sie begegnen, anders als Menschen, die es nicht schaffen, mit Gelassenheit darauf zu reagieren.

Wie wir alle wissen, macht uns chronischer Stress auf Dauer krank. Menschen, denen es gelingt, gelassen zu bleiben, sorgen daher gut für sich und ihre eigene Gesundheit. Gelassenheit ist daher eine Form der Gesundheitsprävention.

Wir alle erleben manchmal schwierige Situationen in unserem Leben. Je gelassener wir darauf reagieren können, desto wohler fühlen wir uns. Wir schützen uns umso mehr vor durch Stress verursachten Erkrankungen, je besser wir eine Balance zwischen An- und Entspannung hinbekommen. Schon dafür allein lohnt es sich, Gelassenheit zu lernen.

Gelassenheit üben: wie der Bambus

Was Bambus mit Gelassenheit zu tun hat

Um Gelassenheit gut zu beschreiben, wird häufig das Bild von Bambus oder Schilfrohr bemüht: Mit ihren Wurzeln sind sie fest in der Erde verankert, biegen sich aber auch im stärksten Wind oder Sturm, ohne zu zerbrechen. Sie zeigen damit die perfekte Balance zwischen Loslassen und Festhalten.

Für uns hingegen ist es eher eine große Herausforderung, in unserem Alltag diese Harmonie zwischen Festhalten und Loslassen zu erreichen. Oder gelingt es Dir ganz einfach, aus einer inneren Stärke heraus, die Dinge geschehen zu lassen?

Dafür müssen wir uns unserer Wurzeln und Stärke bewusst sein. Und wir müssen so selbstbewusst sein, um unseren Standpunkt vertreten zu können. Eine weitere Voraussetzung für Gelassenheit ist, mit sich selbst gut im Einklang zu sein. Das bedeutet auch, genug Kraft und Zuversicht zu haben, sogar schwierige Situationen gut meistern zu können, ohne eine Entwurzelung zu erleben.

Sich die eigenen Ressourcen bewusst machen

Will ich mich mehr in Gelassenheit üben, wäre der erste Schritt, sich die eigenen Ressourcen bewusst zu machen. Folgende Fragen können Dir dabei helfen, dies zu tun:

  • Welche Herausforderungen habe ich bereits in meinem Leben gemeistert?
  • Was hat mir dabei geholfen? Bzw. wie habe ich das geschafft?
  • Welche Kraftspender habe ich?
  • Wie sehen meine Ziele aus?
  • Welche Unterstützer*innen habe ich an meiner Seite?
  • Was hilft mir, mich richtig gut zu fühlen?
  • Auf wen und was kann ich mich wirklich verlassen?
  • Welche Werte habe ich?

Die Antworten auf diese Fragen helfen Dir nicht nur dabei, Deine Ressourcen zu bestimmen, sondern auch, Dich auf Deine eigenen Kräfte zu fokussieren.

Love it, leave it or change it

Wahrscheinlich hast Du diesen Spruch schon gehört oder gelesen. Er erinnert uns daran, unsere Ressourcen so sinnvoll einzusetzen, dass wir den größtmöglichen Effekt erzielen. Es geht darum, zu erkennen, was wir lieben können, ändern sollten oder aber aufgeben müssen.

Drei Wünsche:

die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann,

den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann,

und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

Reinhold Niebuhr

Gelassenheit in diesem Sinne bedeutet demnach, schwierige Situationen erst einmal mit einer gelassenen Haltung zu analysieren. Folgende Fragen können uns dabei helfen:

  • Kenne ich solche Erfahrungen? Wie habe ich in diesen Situationen gehandelt und was resultierte daraus?
  • Welche anderen Menschen sind involviert? Was sind die Motive ihres Handelns?
  • Was genau stört mich an dieser Situation? Was löst sie in mir aus? Warum wird etwas dadurch in mir ausgelöst?
  • Welche Alternativen gibt es, anders zu handeln? Welche Folgen hätte dieses Handeln?
  • Kann ich die Situation so akzeptieren, wie sie ist? Oder kann ich sie verändern? Sollte ich sie lieber beenden oder verlassen? Was werden diese Handlungen bei mir und bei den anderen Beteiligten auslösen?

Diese Fragen werden Dir dabei helfen, mit mehr Gelassenheit herausfordernde Situationen in Deinem Alltag souverän zu lösen.

Bedürfnisse und Motivatoren

Aus unserem individuellen Wertesystem heraus entsteht unsere Motivation für bestimmte Handlungen. Wenn wir erkennen, was uns motiviert, hilft uns das dabei, unsere eigenen Handlungen zu hinterfragen und ggf. zu optimieren, wenn wir den Bedarf dafür sehen. Dafür ist es auch hilfreich, die eigenen Bedürfnisse zu kennen, denn diese motivieren uns ebenfalls zu bestimmten Handlungen.

Um in Zukunft gelassener handeln zu können, ist die Umsetzung folgender Punkte sehr hilfreich:

  • eigene Werte kennen und leben
  • eigene Bedürfnisse kennen und für deren Befriedigung sorgen
  • eigene Motivatoren kennen und ihnen folgen

Hinterfrage Deine Glaubenssätze!

Neben den obengenannten Faktoren spielen Deine Gedanken und Dein Glaubenssystem (und das ist nicht religiös gemeint!) eine nicht zu unterschätzende Rolle. Glaubenssätze sind unreflektierte Überzeugungen, die aus dem Unterbewusstsein unsere Handlungen und Gedanken steuern.

Glaubenssätze haben ihren Ursprung in der frühesten Kindheit. Deshalb ist es oft gar nicht so einfach, ihnen auf die Spur zu kommen. Wenn wir aber selbstbestimmt handeln wollen, müssen wir unsere oft sehr negativen Glaubenssätze herausfinden und sie verändern. Denn sie machen uns sehr unfrei und engen unseren Handlungsspielraum stark ein. Um aber mehr Gelassenheit in Deinem Leben zu implementieren, ist es wichtig, diesen Handlungsspielraum zu erweitern. Das heißt auch, sich von automatisierten Glaubenssätzen zu verabschieden und nunmehr freie Entscheidungen zu treffen. Wenn Du wissen willst, wie Du diese Glaubenssätze verändern kannst, empfehle ich Dir meinen Blogartikel „Das kannst Du gegen negative Grübeleien tun“.

Wenn Du Dir praktische Unterstützung bei der Umsetzung von mehr Gelassenheit in Deinem persönlichen und/oder beruflichen Alltag wünschst und Coaching für Dich der richtige Weg ist, kannst Du Dir hier gerne einen Termin für ein kostenloses 30-minütiges Kennenlerngespräch buchen. So kannst du mich und meine Arbeitsweise gleich schon mal kennenlernen.


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