Lebensthemen erkennen und auflösen

In meinem letzten Blogartikel bin ich auf die ersten sechs Lebensthemen näher eingegangen, die ich in meinem Coaching verwende, um innere Konflikte meiner Coachees zu lösen, die zumeist unbewusst sind und sie blockieren. Diese Lebensthemen zu erkennen und sie anschließend aufzulösen, macht den Weg frei für anstehende Veränderungen. Gerade beim Thema Burnout ist es wichtig, unseren Verhaltensweisen auf die Spur zu kommen, die die Erschöpfung begünstigen, um wieder in unsere Kraft zu kommen.

Auch diese weiteren sechs Lebensthemen gehen auf Roland Kopp-Wichmann zurück, bei dem ich dieses Tool gelernt habe.

Nicht zufrieden sein

Obwohl der Betreffende vieles gut macht und auch vieles gut kann, kann er dies nicht anerkennen und kritisiert sich meistens selbst. Er ist der Überzeugung, dass er es hätte noch viel besser machen können. So, als müsste er sich ständig beweisen. Nichts und niemand ist gut genug und er selbst schon einmal gar nicht. Auch wenn er keinen blassen Schimmer hat, was er beweisen möchte und wem gegenüber…

Er hat keinen Kontakt zu seinen eigenen Gefühlen, denn dies war in seiner Familie verboten oder aber er hat es verlernt. Nur reibungsloses Funktionieren erfüllt ihn. Es versteht sich von selbst, dass er sich voll dem Perfektionismus verschrieben hat – sowohl beruflich als auch privat. Klar ist auch, dass hier Burnout ein wichtiges Thema ist, mit dem sich Coachees mit diesem Lebensthema an mich wenden.

Viele stellen sich auch die Frage nach dem Sinn des Lebens. Manchmal kommt eine große gähnende Leere, nachdem er oder sie ein Ziel erreicht hat, auf dessen Erzielung er bzw. sie jahrelang hingearbeitet hatte. Der Fokus liegt auf dem Unerledigten oder dem Unerreichten, niemals auf den Erfolgen. In seinem Elternhaus lag die Betonung sehr häufig auf Leistungsbereitschaft und Funktionieren müssen. Der Einfluss auf das eigene Leben wird von ihm massiv unterschätzt.

Nicht erwachsen sein

Der Mensch mit diesem Lebensthema wirkt anfangs kompetent und hilfsbereit und sehr nett. Das nicht Erwachsen-Sein lässt sich daran erkennen, dass sich die Betreffenden sehr schlecht durchsetzen können. Sie passen sich leicht an andere an. Verantwortung zu übernehmen, ist nicht ihre Stärke. Wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Freiheit (vermeintlich) eingeschränkt wird, rebellieren sie auch schon mal gegen Autoritäten.

Persönliche Beziehungen können sie nicht wirklich auf Augenhöhe führen. Entweder wird der Partner bzw. die Partnerin idealisiert oder aber sie versuchen, ihn oder sie zu dominieren. Dass sie sich innerlich oder äußerlich an ihre Eltern gebunden fühlen, ist ein sehr häufiges Thema im Coaching.

Sie weiß oft nicht, was sie will und was ihre Ziele sind. Sowohl beruflich als auch privat findet sie sich ein ums andere Mal in Situationen wieder, in die sie ihres Wissens nach ohne ihr Zutun hineingerutscht ist.

Sie sind konfliktscheu, weshalb es ihnen auch schwerfällt, ihre Wut auszudrücken. Da sie sich durch die Augen von anderen betrachten und ständig darüber nachdenken, was diese wohl über sie denken mögen, versteht es sich von selbst, dass ihnen die Meinung von anderen über allen Maßen wichtig ist.

Nicht aggressiv sein

Menschen mit diesem Lebensthema haben bereits in frühestem Kindesalter erfahren müssen, dass sie dafür bestraft worden sind, wenn sie ihren Ärger oder ihre Wut gezeigt haben. Deshalb haben sie nicht gelernt, sich abzugrenzen. Etwas für sich einzufordern oder auch mal Nein zu sagen, löst in ihnen starke Schuldgefühle und häufig auch Ängste aus.

Doch aufgestaute Wut hat die Tendenz, sich irgendwann explosiv zu entladen, wenn das Maß voll ist. Darüber sind sie dann so erschreckt, dass sie zukünftig ihre Aggressionen noch mehr zu unterdrücken versuchen.

Häufig handelt es sich hierbei um Menschen mit einer sanften Ausstrahlung, die sich mit Themen wie Meditationen, Buddhismus oder auch gewaltfreier Kommunikation beschäftigen. Sie setzen sich mit großem Engagement für den Frieden auf der Welt ein. Übermäßig häufig treffen sie allerdings auf aggressive Menschen, die sie verurteilen oder sie von ihrem friedlichen Weg abbringen möchten.

Viele haben auch einen zwanghaften Zug, der sich in übertriebenen Perfektionismus, einer pedantischen Ordnung oder auch einer extremen Pünktlichkeit zeigen kann.

Entweder sind sie Kinder pazifistischer Eltern oder das Gegenteil traf zu: Ihre Eltern stritten andauernd.

Dieses Lebensthema führt zu einer starken Ambivalenz. Die Coachees wollen unbedingt etwas verändern – und wollen es auf einer unbewussten Ebene doch nicht! Entscheiden können (oder wollen) sie sich nicht. Aber: Es soll auf keinen Fall so bleiben, wie es ist!

Neue Ziele erreichen durch Lebensthemen erkennen und auflösen
Time for change. New Year’s pledge, to alter something

Nicht besser sein

Diesen Menschen fällt es schwer, sich zu zeigen. Sie schämen sich dafür, wenn sie andere auf sich aufmerksam machen. Deshalb vermeiden sie es, sich öffentlich zu präsentieren oder einen Beitrag während einer Versammlung beizusteuern. Sie hören lieber zu. Sie wissen schon, dass sie Gehaltvolles zu sagen hätten, trauen sich aber nicht, damit sichtbar zu werden. Dies löst starke Ängste aus. Gleichzeitig blicken sie voller Neid auf andere, die erfolgreicher sind, obwohl jene viel weniger zu bieten haben.      

In ihrer Kindheit mussten sie häufig die Erfahrung machen, beschämt worden zu sein. Alles, was nach Egoismus oder Konkurrenz-Denken roch, wurde in den „Untergrund“ verbannt. Gleichzeitig träumen sie von einer gerechteren und besseren Welt.

Als Kind haben sie oft die Erfahrung gemacht, dass sie zurückstecken mussten, da ein Familienmitglied unterstützt werden musste und daher die ganze Aufmerksamkeit aller beanspruchte.

Nicht schwach sein

Menschen mit diesem Lebensthema funktionieren über sehr lange Zeit nahezu perfekt. Sie leisten sehr viel mit großem Einsatz. Doch dann kommt es plötzlich zu einem Zusammenbruch. Diese Krise kann durch gesundheitliche Symptome oder bestimmte private und berufliche Themen ausgelöst sein. Burnout ist hier ein großes Thema.

Der Zweifel erhält Einzug in ihr Leben. Sinnfragen wie „Wozu lebe ich?“ oder „Was hat das alles für einen Sinn?“ tauchen auf.

In seiner Kindheit hat er schon früh die Erfahrung machen müssen, dass Beziehungen unsicher oder sogar gefährlich sind. Vielleicht waren seine Eltern selbständig oder beide berufstätig und er war oft sich selbst überlassen. Möglicherweise richtete sich aber auch die ganze Aufmerksamkeit seiner Eltern auf das Geschwisterkind, weil es Probleme machte. So besetzen sie die „pflegeleichte“ Rolle innerhalb des Familiensystems. So machen sie sich scheinbar unabhängig von anderen. Sie reden sich ein, niemanden zu brauchen, denn sie möchten sich nie mehr schwach fühlen. Daher verlassen sie sich nur noch auf sich selbst, so nach dem Motto: „Verlässt Du Dich auf andere, bist Du verlassen!“

Sie sind beruflich oft erfolgreich, denn sie sind kompetent, belastbar und arbeitswillig.

Privat finden sie sich häufig in Fernbeziehungen wieder. Oder sie sind schon sehr lange auf der Suche nach einer besseren Hälfte, denn der oder die Richtige war noch nicht dabei. Befinden sie sich in einer Partnerschaft, so sind sie diejenigen, die alles managen und als die Stärkeren erscheinen.

Nicht fühlen

Nichts zu fühlen war mal als Überlebensmechanismus sehr wichtig. Gefühle spüren zu müssen, geht einher mit der Angst, von ihnen überflutet zu werden und die Kontrolle zu verlieren. Dies kann in der Angst gipfeln, verrückt zu werden. Um ihren Gefühlen zu entfliehen, flüchten sie sich in ihren Verstand und ins logische Denken.

Zumeist stammen sie aus einer sehr rationalen Familie, in der es keinen Platz für Gefühle gab. Es kann aber auch sein, dass ein Mitglied der Familie sehr emotional ist und dafür Ablehnung erfährt. Es wird zum Beispiel als hysterisch abgestempelt. Das Fehlen von Emotionen kann aber auch dazu dienen, ein Tabu unter den Teppich zu kehren.

Nun hast Du einen Überblick über alle 12 Lebensthemen, wenn Du beide Blogartikel gelesen hast. Auch wenn ich die Lebensthemen an dieser Stelle nur verkürzt darstellen konnte, hast du Dich vielleicht an der einen oder anderen Stelle wiedergefunden.

Wenn auch Du Deine Lebensthemen erkennen und auflösen möchtest, buche Dir hier gern Dein kostenloses 30-minütiges Vorgespräch für Dein 1:1-Coaching mit mir. Mit meinem Coaching-Paket von 10 Stunden helfe ich Dir, Dein Lebensthema zu bearbeiten, um die Blockaden zu Deiner Veränderung aus dem Weg zu räumen.


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