Emotionale Intelligenz: Eigene Gefühle besser verstehen

Sicher hast Du den Begriff „Emotionale Intelligenz“ schon einmal gehört. Weißt Du auch, was sich dahinter verbirgt? Unter emotionaler Intelligenz versteht man die Fähigkeit, die eigenen Emotionen wahrnehmen und regulieren zu können.

Das klingt jetzt erst einmal sehr einfach, doch ist es nicht unbedingt eine Selbstverständlichkeit, dass Menschen ihre Gefühle erkennen und angemessen mit ihnen umgehen. Emotionale Intelligenz ermöglicht es, uns anderen mitzuteilen und Erlebtes entsprechend zu würdigen.

Wer außerdem anerkennt, dass er bzw. sie verwundbar ist, hat größere Chancen, über seelische Krisen hinwegzukommen. Es lohnt sich daher unbedingt, sich einmal näher mit unserer emotionalen Intelligenz zu beschäftigen, zumal man emotionale Kompetenzen gut erlernen und trainieren kann.

Wie lernen wir emotionale Intelligenz?

Unsere ersten sechs Lebensjahre sind entscheidend, wenn es darum geht zu lernen, wie wir mit unseren Gefühlen umgehen können. Wir alle kennen Situationen, in denen sich ein Kind verletzt, weil es zum Beispiel hingefallen ist. Macht es nun die Erfahrung, dass es beruhigt wird, indem es in den Arm genommen und getröstet wird, ohne dass das Hinfallen stark überbewertet wird, lernt das Kind seine Gefühle zu regulieren.

Wenn uns selbst Grenzen gesetzt werden, wir aber auch lernen, Grenzen anderer zu respektieren, trägt dies dazu bei, Sicherheit und Vertrauen zu entwickeln. Je mehr wir die Erfahrung machen, dass wir mit unseren Gefühlen angenommen werden, desto besser können wir unsere Gefühle später zulassen und regulieren.

Wir können dann von einem erfolgreichen Entwicklungsprozess sprechen, wenn wir viele solcher ermutigenden Erfahrungen machen. Da wir am Modell lernen, ist es hilfreich, wenn ein Kind miterleben kann, wie eine wichtige Bezugsperson eine herausfordernde Situation meistert, dafür Hilfe in Anspruch nimmt und mit stärkenden Ressourcen aus einer Krisensituation hervorgeht.

Gestörte Emotionsregulierung

Der Entwicklungsprozess kann natürlich auch behindert werden. Können zum Beispiel die Grundbedürfnisse eines Säuglings, aber auch Bedürfnisse nach emotionaler Zuwendung dauerhaft nicht befriedigt werden, ist es auch nicht möglich, Vertrauen und Sicherheit zu entwickeln.

Erlebt ein Kind einen Mangel an emotionaler Zuwendung und sogar Formen emotionaler, körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt, kann es nicht lernen, seine Emotionen zu regulieren. Stattdessen wechseln sich Zustände von Unter- und Übererregung ab und Lernprozesse werden somit verhindert.

Aber auch wenn einem Kind gar keine Grenzen gesetzt werden und es nicht lernt, dass seine Handlungen auch Konsequenzen haben, kann es keinen angemessenen Umgang mit den eigenen Gefühlen und Gefühlen anderer lernen. Leicht entstehen dadurch narzisstische Tendenzen bis hin zu einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. 

Überängstliche und katastrophierende Reaktionen von Bezugspersonen können belastende Gefühle verstärken und zu fehlendem Selbstvertrauen führen.

Emotionale Intelligenz: psychische Balance

So erreichen wir seelische Stabilität

Zufriedenheit in unserem Leben zeigt sich durch unsere psychische Stabilität. Sind wir psychisch instabil, sind wir auch anfälliger für körperliche, aber auch seelische Erkrankungen. Daher lohnt es sich, uns Gedanken darüber zu machen, wie wir diese seelische Stabilität erreichen und auch beibehalten können.

Als Salutogenese werden die Faktoren bezeichnet, die zu unserer Gesundheit beitragen und damit unsere Lebensqualität steigern. Der Stärkung unserer Ressourcen kommt dabei eine wichtige Schlüsselrolle zu, da diese uns helfen, unsere Gesundheit zu erhalten. Es geht auch darum, flexibler und souveräner mit unterschiedlichen Situationen in unserem Leben umzugehen.

Wie flexibel bist Du?

Dies ist eine sehr wichtige Frage, die Du Dir stellen solltest. In welchen Situationen vermisst Du bei Dir eine gewisse Flexibilität im Denken oder auch im Handeln? Überlege Dir, ob Du Dir auch eine andere Perspektive vorstellen kannst. Wie könnte diese aussehen?

Es kann dafür hilfreich sein, sich diese Situationen aus der Sicht einer Beobachterin oder eines Beobachters anzusehen. Welchen Rat würdest Du Dir dann selbst geben? Was würde Deine beste Freundin dazu sagen?

Der amerikanische Verhaltensökonom Dan Ariely hat in seinen Forschungen herausgefunden, dass sich Menschen im Alltag, im Beruf und in der Liebe nicht nur irrational, sondern auch vorhersehbar irrational verhielten. Sie machten nämlich immer wieder dieselben Fehler, ohne viel daraus zu lernen!

Was bedeutet Flexibilität?

Flexibel zu sein, heißt hingegen, sich in verschiedenen Situationen angemessen zu verhalten. Dies setzt allerdings voraus, dass wir uns in andere Menschen hineinversetzen können. Wir sind dann in der Lage, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, wenn wir zum Beispiel mitbekommen, dass das Gegenüber aufgrund einer bestimmten Situation nicht in der Lage ist, auf andere adäquat einzugehen. Wir werden in einem solchen Fall Nachsicht walten lassen, da wir dies nachvollziehen können.

Fehlende Flexibilität zeigt sich darin, dass wir nicht in der Lage sind, von unseren Ansprüchen einen Schritt zurück zu treten und darauf zu verzichten, unseren Bedürfnissen zu folgen. Ein Beispiel könnte ein Angestellter sein, der sich vor lauter Konfliktscheuheit nicht traut, offen seine Meinung zu sagen und dann irgendwann aus einem nichtigen Anlass wie ein Vulkan explodiert.

Setzt man dem eigenen unflexiblen Verhalten nichts entgegen, wird man in seinen Möglichkeiten immer starrer und eingeengter. Es geht dann darum, wieder weiter zu werden in den eigenen Sichtweisen. Hierbei kann konstruktives Feedback vertrauter Menschen sehr unterstützend sein.

Wie lässt sich nun Flexibilität im Alltag erreichen?

Flexibel zu sein, bedeutet, je nach Situation herauszufinden, was jetzt angemessen ist und was nicht. Wenn du z.B. müde und ausgelaugt bist, macht es keinen Sinn, Dich an den Schreibtisch zu setzen und einen Artikel zu schreiben. Vielmehr ist es in dem Fall hilfreich, eine längere Pause zu machen und zu meditieren, um danach wieder gestärkt an den Schreibtisch zurückzukehren.

Falls es Dir nicht gelingen sollte, herauszufinden, was jetzt dran wäre, frage Dich, was Du brauchst.

  • Ist diese Aufgabe zu herausfordernd?
  • Wäre es gut dafür Unterstützung zu haben?
  • Wie könntest Du diese organisieren?
  • Möchtest Du diese Aufgabe überhaupt erledigen?
  • Entspricht sie Deinen Zielen?

Neben Offenheit, Interesse, Neugier und Selbstvertrauen gehört auch das Anerkennen von Grenzen und Realitäten mit zu einer gewissen Flexibilität.


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