Gleich, als ich den Aufruf zur Blogparade von Sara Menzel mit dem Thema „psychische Gesundheit im Online-Business“ gelesen habe, habe ich mich sofort angesprochen gefühlt. Genau mein Thema! Wenn auch nicht nur im Online-Business, sondern im beruflichen Alltag überhaupt. Denn natürlich kann ich dann darüber schreiben, was man tun kann, um ein Burnout am besten zu vermeiden. Schließlich habe ich so meine Erfahrungen damit als Ex-Workaholic.
Die Gefahr der Überarbeitung
Ich weiß, wie schnell es passieren kann, dass man 6-7 Tage die Woche durcharbeitet und leicht 9-12 Arbeitsstunden pro Tag zusammenkommen. Besonders das Online-Bussiness im Home-office bietet da viele Fallstricke. Das Internet ist 24 Stunden täglich erreichbar.
Anstatt Feierabend zu machen, dachte ich: „Ach, diese E-Mails kann ich noch schnell vorher beantworten, dann sind sie schon mal erledigt.“ Es fing an, mit den E-Mails und dann sah ich noch weitere viele „kleine“ Aufgaben, die ich doch auch noch schnell abarbeiten konnte. Dann ist dies schon mal weg.
Und wenn ich schon dabei bin, kann ich doch auch nochmal schnell die Social Media Posts für die kommende Woche vorbereiten… Und ehe ich mich versah, war es schon 23 Uhr und Zeit, so langsam ins Bett zu gehen.
Kommt Dir das bekannt vor? Wir leben in einer Welt, in der wir permanent erreichbar und verfügbar erscheinen. Wer ist nicht neugierig und checkt nicht nochmal schnell die Whatsapp-Nachrichten am Abend? Es könnte ja etwas ganz Wichtiges sein… Auch wenn es das eher sehr selten ist. Kein Wunder, dass so viele im Burnout landen.
Mein Rezept, um Burnout zu vermeiden
Wir brauchen also gerade im Online-Business noch viel mehr Strategien, die uns helfen, gut für uns zu sorgen und auf unsere Work-Life-Balance zu achten. Sara Menzel ist neugierig darauf, was da so alles zusammenkommt an Ideen und ehrlich gesagt: Ich bin es auch! Ich lasse mich gern noch von anderen anregen, es mir gut gehen zu lassen, auch wenn ich inzwischen ein recht großes Repertoire an Selbstfürsorge-Ideen habe und diese auch in der Regel umsetze.
Von Claudia Kauscheder habe ich gelernt, wie wichtig eine Wochenplanung ist und dass dafür als allererstes die Pausenzeiten eingetragen werden sollten. Dies gilt auch für die Quartals- und Jahresplanung: Urlaube und andere Auszeiten zuerst eintragen, damit sie nicht hinten herunter fallen. Seitdem halte ich meine Pausen auch wirklich ein. Wichtig finde ich dabei auch, die Pausen auch wirklich als Pausen zu verbringen. Und nicht nochmal nebenbei die Wäsche aufzuhängen, das Bad zu putzen oder E-Mails bzw. Telefonate zu erledigen.
Bewegung gegen Stress
Da Sitzen ja das neue Rauchen ist, habe ich mir ein Trampolin gekauft und springe darauf ein paar Minuten in jeder kurzen Pause, die ich jeweils nach 45 – 50 Minuten konzentrierter Arbeitszeit mache. Da kommt der Kreislauf so richtig in Schwung. Ich habe anfangs gar nicht geglaubt, wie anstrengend dies ist. Schließlich bin ich seit meiner Kindheit nicht mehr Trampolin gesprungen.
Was mache ich noch, um dem Stress keine Chance zu geben? Natürlich meine geliebten Strandspaziergänge bei Sonnenuntergang. Ich kann gar nicht oft genug erwähnen, dass ein einstündiger Strandspaziergang einen Erholungswert von 3 Wochen Urlaub hat. Neben der gesunden Bewegung werden einfach alle Sinne angesprochen. Ich liebe es, aufs Meer zu schauen, den Wellen bei ihrem Spiel zuzusehen, die Meeresluft zu riechen und dem Gekreische der Möwen zu lauschen, während meine Füße den Sand und das Wasser berühren. Einfach traumhaft.
Eine weitere Leidenschaft von mir, die allerdings in der letzten Zeit zu kurz gekommen ist, ist der Bollywood-Tanz. Ich liebe die Bollywood-Songs und genieße es, mich im Rhythmus dieser Musik zu bewegen. Ich habe hier vor Ort einen tollen Kurs gefunden, zu dem ich 2 Mal in der Woche gehe. Auch wenn die einzelnen Schritte der Choreographie nur kurz gezeigt und auch für meinen Geschmack zu wenig eingeübt werden, komme ich einigermaßen gut mit, und das obwohl ich mit Abstand die Älteste bin. ? In dem Kurs, den ich in Berlin besucht hatte, haben wir uns zum Einüben der Choreographie viel Zeit gelassen. Aber dann sind wir fast alle ausgewandert.
Ein neues Leben beginnen
Apropos Auswanderung… Auch das gehört mit zu den Dingen, die mein Leben sehr viel ausbalancierter und stressfreier gemacht haben. Aus der stressigen Großstadt Berlin bin ich in ein kleines indisches Dorf mit 2.000 Einwohner*innen gezogen, das auch noch in einem subtropischen Klima und in Strandnähe ist. Damit ist es für mich der perfekte Wohnort. Zudem habe ich mein Leben hier total umgekrempelt und habe es völlig entschleunigt. 6-7 Arbeitstage pro Woche mit 9-12 Arbeitsstunden am Tag gehören nun endgültig der Vergangenheit an. Ich kann es mir sogar inzwischen gar nicht mehr vorstellen. Ich habe mir hier eine tägliche Morgenroutine angewöhnt. Der Vormittag gehört mir! Ich starte mit Meditationen, Yoga, Sport und/oder Schwimmen und meinem 6-Minuten-Tagebuch gestärkt in den Tag. Das fühlt sich völlig anders an, als das Herumgehetze am Morgen in Berlin. Falls Du noch keine Morgenroutine hast, möchte ich sie Dir dringend ans Herz legen. Und sei sie auch noch so kurz (denn nicht jede*r kann sich den ganzen Vormittag freinehmen, ich weiß…). Du wirst auf jeden Fall davon profitieren.
Natur als Kraftquelle
Ein neues Hobby, das ich mir erst hier in Goa angeeignet habe, ist das Gärtnern. Es ist zwar körperlich anstrengender, als ich erwartet habe – vor allem bei der großen Hitze und hohen Luftfeuchtigkeit hier – aber es macht auch viel Spaß und es hilft mir sehr, mich geerdeter zu fühlen. Die blühenden Blumen sind natürlich auch eine große Augenweide. Was allerdings nicht zu toppen ist, ist das Essen von selbst angebautem Gemüse und Obst. Dieses schmeckt besonders lecker!
Meine große Leidenschaft
Diesen Blogartikel möchte ich allerdings nicht beenden, ohne noch mein allerliebstes Hobby zu erwähnen: das Lesen. Egal, ob es sich um einen Roman oder um Fachliteratur handelt, es entspannt mich total, wenn ich mich in ein Buch vertiefen kann. Jede freie Minute nutze ich zum Lesen. Ich hoffe trotzdem, dass ich bald noch mehr Zeit zum Lesen habe…
Was ich mir seit ein paar Monaten nun auch noch gönne, sind wöchentliche Massagen. Da ich jetzt drei Monate lang meinen Umzug vorbereitet habe und dadurch körperlich ungewohnt sehr beansprucht war, habe ich die Frequenz auf zwei Mal wöchentlich erhöht. Danach fühle ich mich wie neu geboren.
Aber mal ganz ehrlich: Ich gehöre zudem zu den wenigen glücklichen Menschen auf dieser Welt, die eine tolle und sinnstiftende Arbeit haben. Und ich denke, auch das trägt zu meiner psychischen Gesundheit im Online-Business bei.
Ich hoffe, Du hast ein paar Anregungen aus diesem Artikel für Dich mitnehmen können. Gerne möchte ich auch von Deinen Anti-Stress Strategien lesen, falls Du einen Kommentar unter diesem Artikel hinterlassen möchtest. Es lohnt sich aber sicher auch, bei der Blogparade von Sara Menzel vorbei zu schauen und die vielen interessanten Ideen zur Selbstfürsorge zu lesen. Und dann natürlich umzusetzen!
Wenn Du Dir mithilfe von Coaching Unterstützung bei der Umsetzung der Anti-Burnout-Strategien wünschst, kannst Du Dir gerne hier einen 30-minütigen gratis Kennenlern-Termin mit mir buchen.