20 Juni 2024

Selbstfürsorge durch natürliche Räume!

Gastartikel von Kathrin Schmidt

In diesem Artikel erfährst du, welcher Stellenwert den Räumen zukommt, in denen wir uns täglich aufhalten.

Und wie wir uns dieses Wissen zunutze machen können, um eine gute Selbstfürsorge umsetzen zu können.

 

Welchen Einfluss haben Räume auf uns als Menschen?

Sobald wir das Licht der Welt erblicken, sind wir den Einflüssen unserer Umgebung ausgesetzt.

Das nehmen wir meist nicht bewusst wahr, aber sie sind immer da.

Manchmal spüren wir das sehr deutlich, besonders wenn wir uns unwohl fühlen oder wenn Tätigkeiten sehr umständlich sind und wir das Gefühl haben, es ist uns ständig etwas im Weg.

Aber natürlich kann auch das Gegenteil der Fall sein, wenn wir uns an einem Ort aufhalten, an dem wir uns rundum wohl fühlen und wir einfach nur verweilen und genießen möchten.

Oftmals ist uns dabei nicht bewusst, dass es die Raumsituation ist, die diese Empfindungen auslöst.

Wir denken oft, es wären andere Menschen oder unsere eigene Stimmung die das Wohl- oder Missempfinden auslöst.

Es ist jedoch inzwischen in mehreren Studien nachgewiesen worden, dass die Struktur und Gestaltung von Räumen den Menschen stärker beeinflusst als bisher angenommen.

Durch geschickte Wahl von Materialien, den optimalen Grundriss und verbesserte Funktionalität können soziale Interaktionen, Kommunikation, Wohlbefinden und Produktivität um ein vielfaches gesteigert werden.

Dabei ist es wichtig, die Menschen in den Fokus der Gestaltungsaufgabe zu stellen und die Räume an die Bedürfnisse der Nutzer anzupassen.

Wenn dies ohne das notwendige Fachwissen geschieht, kommen die merkwürdigsten Konstellationen zustande und es wird viel Potential verschenkt.

Auch Farben haben natürlich einen großen Anteil an diesem Wirkmechanismus.

Aber dieses Thema ist zu komplex, um es hier weiter in der Tiefe zu beleuchten.

Besonders im Bezug auf die gesteigerten Anforderungen einer Leistungsgesellschaft, wie sie oft in Europa und vielen westlichen Ländern angetroffen wird, machen uns bewusst, wie wichtig ein ausgleichendes, harmonisierendes Raumkonzept sein kann.

Denn besonders die Selbstfürsorge wird immer mehr zu einem zentralen Faktor der Gesunderhaltung.

Und diese kann in geeigneten Raumstrukturen viel effektiver und nachhaltiger umgesetzt werden.

Wie natürlich eingerichtete Räume uns bei der Gesunderhaltung unterstützen

Mit dem immer schneller werdenden Fortschritt erhöht sich auch das Lebenstempo spürbar.

Umso wichtiger wird es für uns, einen Ausgleich zu schaffen.

Wir sind auch nach vielen Jahrhunderten des technologischen Fortschrittes im Grunde noch immer Teil der Natur und können uns dem nicht entziehen.

Dennoch wird es durch unsere moderne Lebensweise oft von uns gefordert.

Mehr als drei Viertel des Tages halten wir uns durchschnittlich in Innenräumen auf.

Das allein ist schon ein Faktor, der bei vielen Menschen zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen führt.

Sei es durch Augenschäden aufgrund von langen Aufenthalten in künstlich beleuchteten Bereichen oder am Computerbildschirm.

Hausstauballergien oder Atemwegs-Erkrankungen durch Schadstoffe aus Möbeln, Textilien, Druckern oder Baustoffen.

Und natürlich auch durch die Entfremdung von unserem eigentlichen Bestimmungsort.

„Die Natur ist unser Zuhause, kein Ausflugsziel“      –Verfasser unbekannt.

Nach dieser Aussage muss uns klar werden, dass wir dafür Sorge tragen, uns als Teil der Natur zu begreifen und uns deshalb auch verantwortungsvoll um uns selbst kümmern sollten.

Indem wir unsere Wohn- und Arbeitsräume so natürlich wie möglich gestalten und Wert auf unsere Umgebung legen.

Eine gute Selbstfürsorge ist dabei genauso Bestandteil, wie der geeignete Ort, um diese umzusetzen.

Um so einen optimalen Platz einzurichten, gibt es ein paar Grundlagen zu beachten.

Die größten Errungenschaften der Technologie, die Kunststoffe, Kunstfasern und weitere chemisch „optimierte“ Materialien haben oft einen entscheidenden Nachteil: Viele werden ausschließlich  aufgrund ihrer Funktionalität entwickelt.

Ohne zu berücksichtigen, welchen Einfluss es auf uns und unser Ökosystem hat. Gütesiegel und Grenzwerte bescheinigen uns „Unbedenklichkeit“.

Oftmals liegt diese „Unbedenklichkeit“ aber nur im Ausbleiben direkter Schäden begrenzt.

Mein wichtigster Gedanke dazu ist: „Nicht alles, was nicht unmittelbar zum Tod führt, ist auch gesund“.

Und mit diesem Denkanstoß möchte ich dich einladen, dich auf die spannende Thematik der natürlichen Wohn- und Arbeitsräume einzulassen.

Durch die Wahl möglichst unverarbeiteter Materialien natürlichen Ursprungs können wir viel Verbesserung bewirken.

Wir profitieren von natürlichen Textilien wie Leinen (Flachsfaser), Baumwolle oder Sisal bei der Wahl unserer Heimtextilien.

Hier sollte auch auf natürliche Färbung geachtet werden.

Im Bereich Möbel sind Holz, Metall und Glas die Beste Wahl.

Wichtig ist hier immer, zu bedenken, dass Vollholz besser ist als Multiplex (schichtverleimte Holzplatten).

Und dieses immer noch besser ist, als Pressspanmöbel aus bekannten Einrichtungsketten.

Denn das Problem mit „Fast-Fashion“ kann man auch auf „Fast-Furniture“ übertragen.

Sobald ein Produkt günstig in Masse gefertigt wird, leiden meist die Qualität und zusätzlich der ethische Aspekt bei der Produktion.

 

 

Selbstfürsorge im Wald
©Kyson-dana – Unsplash.com

 

Auch im Bereich Baustoffe gibt es immer mehr gesunde Alternativen.

Meist können wir nicht unmittelbar Einfluss nehmen, auf das was verbaut wird.

Aber bei den Endmaterialien im Bereich Böden, Decken, Wände haben wir oft eine Wahl.

Hier ist auch das gleiche Prinzip anzuwenden.

Natürliche Materialien bei Bodenbelägen wie Stein, Holz, Kork oder Linoleum sind den synthetischen Vinyl-, PVC-, Laminat- und Kunstharzprodukten in jedem Fall vorzuziehen.

Bei den Wand- und Deckenbelägen sind mineralische Putze und Anstriche zu favorisieren.

Diese sorgen gleichzeitig für ein gesundes Raumklima, da sie Feuchtigkeit regulieren und eine atmungsaktive, diffusionsoffene Struktur schaffen.

Wer keine kleinen Kinder oder Tiere hat, kann hier auch auf die hervorragenden Produkte aus Lehm zurückgreifen.

Lehmputz und Lehmfarben haben den kleinen Nachteil, dass sie mechanisch nicht sehr widerstandsfähig sind und somit nur in Räumen eingesetzt werden sollten, in denen keine größeren Beanspruchungen an den Wänden zu erwarten sind.

Ein weiterer Punkt sind natürlich auch Zimmerpflanzen.

Denn der Mensch ist durch die evolutionäre Veranlagung meist sehr empfänglich für die wohltuende Gesellschaft der grünen Sauerstofflieferanten.

Die 5 Besten Kandidaten, die auch das Home-Office bereichern findest du hier.

Oder auch in Episode 2 meines Podcast „Wohnsprechstunde“.

Wenn diese Kriterien berücksichtigt werden, kann man schon sehr viel für eine gesunde Umgebung tun und dafür sorgen, dass man seine Selbstfürsorge beinahe „nebenbei“ auf ein anderes Level hebt.

Wer die Qualität seiner Umgebung berücksichtigt, der nimmt auch immer Einfluss auf sein Wohlbefinden und sorgt somit auch für seine physische und psychische Gesunderhaltung.

Eine zusätzliche Selbstfürsorge-Routine kann dann in optimal gestalteten Räumen umso besser etabliert und durchgeführt werden.

 

Warum ein Kraftort für die Selbstfürsorge so wichtig ist

Um eine gute Selbstfürsorge zu praktizieren, bietet es sich an, dafür einen geeigneten Platz zu gestalten.

Ein Ort, an dem du dich ganz und gar wohl fühlst und dich fallen lassen kannst.

Wenn wir einen festen Platz für eine Tätigkeit haben, ist es wahrscheinlicher, dass wir eine Regelmäßigkeit etablieren können und somit eine Routine entwickeln, die uns hilft, unsere Ziele zu verfolgen.

In diesem Fall dient es der Entspannung, Meditation, Stressreduktion und Inspiration.

Dieser Ort kann eine Ecke in einem Zimmer sein, in dem du dich gerne aufhältst.

Oder auch integriert in einen Bereich, in dem du deine Selbstfürsorge-Rituale schon praktizierst.

Wer den Platz hat, kann auch einen ganzen Raum diesem Zweck widmen.

Es ist jedoch keine Voraussetzung, viel Platz zu haben. Viel wichtiger ist die bewusste und bedarfsgerechte Gestaltung nach den eigenen Wünschen und Bedürfnissen.

Der erste Schritt ist dabei eine gute Bedarfsanalyse zu machen.

Es bringt dir nichts, ein tolles Meditationskissen und eine Buddha-Statue aufzustellen, wenn Meditation gar nicht in deine Selbstfürsorge-Routine gehört.

Natürlich kann die Buddha-Statue auch einfach deinem ästhetischen Empfinden entsprechen, das ist auch ok.

Was ich sagen will ist, dass du einmal in dich gehst und dir überlegst, was denn zu deiner Selbstfürsorge gehört. Machst du Yoga oder eher einen Powernap, um zu entspannen?

Bist du gerne ungestört beim Lesen und ziehst dich dafür an deinen Kraft-Ort zurück?

Trinkst du dort gerne Tee – und eine entsprechende Konstellation aus Teetischchen und Utensilien wäre sinnvoll?

Versuche wirklich alle Bereiche deiner Selbstfürsorge-Techniken zu betrachten und zu notieren, was du dir dafür wünschen oder was dir die Umsetzung erleichtern könnte.

Sobald du dir darüber im Klaren bist, was du genau an deinem Kraft-Ort brauchst, kannst du beginnen, dir Gedanken über die Gestaltung zu machen.

Hierzu nimmst du dir am besten ein Blatt Papier und zeichnest eine Skizze des Bereiches, in welchem du den Kraft-Ort einrichten möchtest.

Auf dem Papier kannst du mit der Position der Möbel oder Gegenstände spielen, die du in deinem persönlichen Bereich gerne integrieren würdest.

Denke auch immer daran, dass es nicht nur darauf ankommt, dass der Bereich von außen betrachtet ansprechend und einladend wirkt.

Bedenke auch, welche Aussicht du von dort aus hast.

Es ist wenig entspannend, wenn du in einer wunderbar eingerichteten Kraftecke sitzt und auf einen vollen Wäscheständer oder ein vollgestopftes Bücherregal blickst.

Versuche die Blickachsen zu berücksichtigen und evtl. an diesen Orten auch Veränderungen vorzunehmen.

Ich hoffe du konntest einige Ideen mitnehmen und bist nun motiviert, dir deine Wohn- und Arbeitsräumen vorzunehmen, um deine Selbstfürsorge und Gesunderhaltung positiv zu beeinflussen.

Wenn du Fragen hast oder mehr über meine Arbeit wissen möchtest, kannst du mir sehr gerne Schreiben an info@ks-wohndesign.com.

Oder trage dich in meinen monatlich erscheinenden Newsletter ein und bleibe immer informiert über aktuelle Themen und Angebote aus dem Bereich der gesunden Wohn- und Arbeitsräume.

 

Über die Autorin:

Kathrin Schmidt hat mit KS-Wohndesign ein Unternehmen gegründet, mit dem sie die Expertisen aus ihren beiden Berufen als Physiotherapeutin und Interior Designerin verbindet.
Hieraus entsteht ein ganzheitliches Gesamtkonzept für gesunde Wohn- und Arbeitsräume.

 


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