Was Burnout genau bedeutet, möchte ich an dieser Stelle nicht wiederholen. Dazu habe ich bereits einiges geschrieben. Deswegen fasse ich hier nur kurz die Ausgangslage zusammen. Es gibt nicht die eine Ursache, die zu einem Burnout führt. Vielmehr wirken hier diverse innere und äußere Faktoren zusammen, die zu einem Zusammenbruch führen, wenn man diese Abwärtsspirale nicht rechtzeitig aufhält, was leider die wenigsten tun. Der Körper gibt dann das Signal, dass Grenzen zu lange überschritten wurden und es nun reicht. Kurze Erholungsphasen reichen nicht mehr aus, um aus der Erschöpfung herauszukommen. Befinden wir uns in einem Burnout bedeutet das, dass die Beziehung zu uns selbst gestört ist. Wir kümmern uns nicht gut genug um uns.
Was kannst Du tun, um wieder in Deine Kraft zu kommen?
Grundsätzlich gilt: Je früher Du die Notbremse ziehst, desto schneller wird es Dir gelingen, die Abwärtsspirale umzukehren und Dich Schritt für Schritt aus dem Burnout hinauszubewegen. Der erste Schritt besteht darin, anzuerkennen, dass Du in einem Burnout feststeckst. Es ist wichtig, wieder eine Beziehung zu Dir selbst herzustellen und Deine Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen, die allzu oft unter dem Berg der Erschöpfung versteckt liegen. Schaue Dir die wichtigen Bereiche Deines Lebens an: Berufsleben, Finanzen, Familie und Partnerschaft, soziales Umfeld, Gesundheit, Interessen/Hobbies, Spiritualität. Bist Du mit dem zufrieden, was Du siehst? Gibt es Bereiche, in denen Deine Bedürfnisse nicht erfüllt werden? In denen Du nicht authentisch lebst? Bist Du mit diesen Bereichen in Kontakt? Wenn Du mit etwas in diesen Bereichen unzufrieden bist, analysiere, was Du verändern kannst und was nicht in Deiner Macht liegt, es zu verändern. So erschöpfst Du Dich nicht in einem vergeblichen Kampf, sondern setzt Deine Kraft gezielt dort ein, wo Du sie konstruktiv nutzen kannst.
Es geht also darum, wieder zu leben anstatt nur noch in einem Hamsterrad zu funktionieren. Wenn Du wieder im Kontakt mit Deinen Gefühlen bist, wirst Du merken, wie Du wieder lebendiger wirst und Deine Lebensfreude zurückkehrt. Wichtig ist es auch, bewusst Grenzen zu setzen, ganz besonders bei Dingen und Menschen, die Dir die Kraft rauben. Dies sorgt auch dafür, ein besseres Stressmanagement in Deinem Leben zu installieren. Suche Dir eine Methode aus, mit der Du zu mehr Entspannung gelangen kannst. Vielleicht ist es Yoga, Tai Chi, Meditation oder etwas ganz anderes? Richte Deinen Focus wieder auf Deine Selbstfürsorge und tue mindestens einmal am Tag etwas Gutes für Dich.
Warum solltest Du Dir Unterstützung holen?
Sicherlich kennst Du das auch: Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, wenn man mittendrin steckt. Gerade Menschen, die dazu neigen, ein Burnout zu entwickeln, fällt es allerdings sehr schwer, sich einzugestehen, dass sie ein Burnout haben und noch schwerer, sich Hilfe zur Bewältigung zu holen. Es sind Menschen, die es gewöhnt sind, anderen zu helfen und alles in ihrem Leben selbst zu tun.
Bei Burnout bringt es jedoch auf lange Sicht nichts, wenn nur oberflächliche Veränderungen erfolgen. Vielmehr ist es wichtig, die Ursachen zu behandeln, die zur Entwicklung beigetragen haben. Da dazu auch eigene Verhaltensweisen gehören, bei denen wir oft einen blinden Fleck haben, ist es wichtig, diese mit einer professionellen Begleitung zu verändern. Auch bei der Veränderung äußerer Umstände kann ein Blick von außen sehr nützlich sein.