Wer Glück finden möchte, der folge seiner Sehnsucht… – Monika Minder
Vielleicht kennst Du auch Menschen, denen das Glück nur so zuzufliegen scheint: Sie haben die perfekte Partnerin oder den perfekten Partner, arbeiten in ihrem Traumjob und scheinen auch sonst vom Glück geküsst zu sein. Vielleicht hast Du Dich auch schon mal gefragt, wie sie das eigentlich machen? Und wie du das auch erreichen könntest?
Was ist Glück eigentlich genau?
Tatsächlich ist es recht schwierig, eine genaue Definition von Glück zu finden, da es doch recht subjektiv ist, was jedeR als Glück empfindet. Du könntest für Dich an dieser Stelle mal überlegen, was Glück für Dich bedeutet. Welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Du Dich glücklich fühlst?
In der Psychologie wird Glück als subjektives Wohlbefinden beschrieben. Zumindest können wir schon einmal festhalten, dass es sich bei Glück um ein Gefühl handelt. Und wir sind mit irgendetwas in unserem Leben zufrieden, wenn wir uns glücklich fühlen. Nun ist Glück aber eher kein permanenter Zustand, sondern viel mehr eine vorübergehende Befindlichkeit. Die Aneinanderreihung vieler glücklicher Momente kann allerdings den Eindruck eines permanenten Glücksgefühls entstehen lassen.
Warum Glück keine Glückssache ist…
Ich persönlich gehe davon aus, dass Glück nicht nur eine Emotion, sondern auch eine Haltung ist. Wenn ich von dieser Voraussetzung ausgehe, bedeutet das auch, dass ich eine Menge dafür tun kann, um Glück zu erschaffen. Das Glück ist somit Resultat von Entscheidungen, die Du Tag für Tag triffst. Es fängt zum Beispiel damit an, dass Du lernst, die kleinen Freuden des Alltags schätzen zu lernen und sie Dir immer wieder bewusst zu machen.
Eine der wichtigsten Erkenntnisse der Glücksforschung ist, dass nicht unsere äußeren Lebensbedingungen wie Wohlstand, gesellschaftlicher Status oder das Leben in einer Familie Auswirkungen auf unser Glücksgefühl haben, sondern welche Bedeutung wir dem beimessen, was wir erleben. D.h. unsere Fähigkeit, auch mit schwierigen Situationen umzugehen und sie zu überwinden, ist gefragt!
Vielleicht hast Du schon mal von der „selbsterfüllenden Prophezeiung“ gehört. Das, was wir erwarten, scheint wahr zu werden. Das gilt für Negatives genauso wie für Positives. D.h., wenn Du mit einem positiven Ausgang rechnest, wird überdurchschnittlich häufig auch ein positiver Ausgang eintreten. Somit hast Du es ein Stück weit in der Hand, was Du erlebst. Du kannst Dich dafür entscheiden, Deine Aufmerksamkeit auf das Positive zu richten.
Die Macht sich selbst erfüllender Prophezeiungen
Welch große Macht sich selbst erfüllende Prophezeiungen haben, kann man an folgendem durchgeführten Experiment sehen:
Man hat einer Gruppe von Lehrer*innen eine Klasse zugeteilt, von der man ihnen sagte, dass es sich um sehr leistungsstarke intelligente Schüler*innen handele. Einer zweiten Gruppe von Lehrer*innen sagte man, dass sie eine sehr mittelmäßige Klasse erhielten, von der man keine großen Leistungen erwarten könne. Natürlich erhielten beide Gruppen aber ganz normale Klassen.
Dieses Experiment hatte ein frappierendes Ergebnis: Die Schüler*innen der ersten Gruppe erbrachten überdurchschnittliche Leistungen, während die Schüler*innen der zweiten Gruppe unterdurchschnittliche Leistungen zeigten. Man brachte diese Tatsache mit den Erwartungen der Lehrer*innen an die Schüler*innen in Verbindung. Die Lehrenden der ersten Gruppe hatten große Erwartungen, da ihnen suggeriert wurde, dass es sich um eine sehr leistungsstarke Klasse handele und behandelten sie auch dementsprechend. Im umgekehrten Fall traf dies auch zu.
Genauso kann man sehen, dass Menschen, die häufig negative Erfahrungen machen, schon vorher damit rechnen, dass dies geschehen wird. Menschen, die aber immer vom Besten ausgehen, erleben diese eher selten. Überlege mal, wie das bei Dir ist. Neigst Du eher dazu optimistisch oder pessimistisch zu sein? Solltest Du eher pessimistisch sein, probiere es mal aus, davon auszugehen, dass Du vom Glück geküsst bist und Dir nur Positives widerfahren wird! Welche Veränderungen kannst Du feststellen?
Die Geschichte von Glück oder Pech
Wie sehr das Empfinden von Glück durch unsere Bewertung geprägt ist, illustriert die folgende sehr bekannte Geschichte auf sehr eindrucksvolle Art und Weise:
Eine chinesische Geschichte erzählt von einem alten Bauern, der ein altes Pferd für die Feldarbeit hatte. Eines Tages entfloh das Pferd in die Berge, und als alle Nachbar*innen des Bauern sein Pech bedauerten, antwortete der Bauer: „Pech? Glück? Wer weiß?“
Eine Woche später kehrte das Pferd mit einer Herde Wildpferde aus den Bergen zurück, und diesmal gratulierten die Nachbar*innen dem Bauern wegen seines Glücks. Seine Antwort hieß: „Glück? Pech? Wer weiß?“
Als der Sohn des Bauern versuchte, eines der Wildpferde zu zähmen, fiel er vom Rücken des Pferdes und brach sich ein Bein. Jeder hielt das für ein großes Pech. Nicht jedoch der Bauer, der nur sagte: „Pech? Glück? Wer weiß?“
Ein paar Wochen später marschierte die Armee ins Dorf und zog jeden tauglichen jungen Mann ein, den sie finden konnte. Als sie den Bauernsohn mit seinem gebrochenen Bein sahen, ließen sie ihn zurück. War das nun Glück? Pech? Wer weiß?
Glück haben oder sich für das Glück entscheiden?
Natürlich kannst Du warten, bis Du Glück hast. Manche warten allerdings vergebens… Oft reden wir uns ein, dass wir glücklich sein werden, wenn wir
- erst den idealen Partner bzw. die ideale Partnerin gefunden haben,
- den perfekten Job haben,
- so und so viele Kilos abgenommen haben
- in dieses oder jenes Land gereist sind
- im Lotto gewonnen haben
- oder oder oder…
Haben wir unseren Wunschtraum tatsächlich erreicht, stellen wir oft ernüchtert fest, dass sich nicht wirklich etwas verändert hat und wir beginnen dem nächsten großen Ziel hinterherzujagen.
Lernen wir allerdings, die vielen kleinen glücklichen Momente im Alltag wahrzunehmen und wertzuschätzen, stellt sich das Glück ganz von allein ein. Und dies ist ein Gefühl, das auch dauerhaft bleibt. Dies können so wundervolle Momente sein,
- wie den ersten Sonnenstrahl am Morgen wahrzunehmen
- den Körper während einer Yoga Asana bewusst wahrzunehmen
- einen Kaffee mit einer Freundin in einem gemütlichen Kaffee zu trinken
- das Lächeln eines fremden Menschen beim Vorübergehen
Glück entsteht im Gehirn
Der Neurologe Christof Kessler beschreibt in seinem Buch „Glücksgefühle“, wie Glück im Gehirn entsteht. Das sog. „Belohnungs- und Motivationssystem“ im Gehirn ist für unsere Glücksgefühle verantwortlich. Wenn wir eine Aufgabe erfolgreich gemeistert haben oder aber etwas Wundervolles erleben, wird im Gehirn Dopamin ausgeschüttet. Dieses sorgt dafür, dass wir uns glücklich fühlen. Aber nicht nur das: Dopamin sorgt auch dafür, dass wir hochmotiviert sind, diese glücklichen Momente wieder zu erleben und alles dafür zu tun.
Die Hirnforschung zeigt auch, dass ein aktives Leben mit täglicher sportlicher Betätigung und einer gesunden Ernährungsweise unsere Glücksgefühle steigern.
10 Tipps für Dein persönliches Glück
- Träume nicht Dein Leben, sondern lebe Deinen Traum!
Träume sind Schäume! Wirklich? Das denke ich nicht! Ich bin sicher, Du hast auch einen Traum. Mindestens einen… Arbeite daran, Deinen Traum wahr werden zu lassen. Deinen Traum zu leben, wird Dich sehr glücklich machen.
- Kultiviere Dankbarkeit!
Dankbarkeit wirkt sich positiv auf unser Wohnbefinden aus. Am besten machst Du es zu einer täglichen Routine und legst Dir ein Dankbarkeits-Tagebuch zu. Darin kannst Du jeden Tag 3 Dinge benennen, für die Du dankbar bist.
- Sei optimistisch!
Optimismus führt dazu, dass du Dich glücklicher fühlst – wie weiter oben bereits ausgeführt. Mit Deinem Optimismus ziehst Du das Glück regelrecht an…
- Nimm Dir genug Zeit für Dich!
In Deiner Zeit für Dich kannst Du mal durchatmen und aus der Hektik des Alltags aussteigen. Du kannst bewusst in Dich hineinspüren. Wahrnehmen, was ist. Du kannst ein gutes Buch lesen. Oder in der Natur spazieren gehen. Oder was Dir sonst noch so gefällt.
- Helfe anderen!
Ebenso wie Dankbarkeit hebt es unser Wohlbefinden, wenn wir anderen helfen und wir kommen so in eine andere Gefühls-Frequenz. Es tut Dir und auch dem Anderen gut. Eine Win-Win-Situation.
- Lerne jeden Tag Neues!
Wenn wir etwas Neues lernen, wird unser Gehirn angeregt und es beflügelt uns. Sorge dafür, dass Du jeden Tag etwas dazu lernst. Das kann etwas ganz Kleines sein. Du kannst Dir einen Podcast anhören, ein You Tube Video zu einem für Dich interessanten Thema sehen oder in einem Buch lesen. Vielleicht möchtest Du Dir auch einen online-Kurs anschauen? Es gibt so viel Inspirierendes zu lesen, zu hören, zu schauen.
- Nutze Niederlagen als Inspirationsquelle!
Lass Dich von Niederlagen nicht herunterziehen. Erfolgreiche Menschen lassen sich von Niederlagen nicht beeindrucken, sondern sehen sie als eine erneute Möglichkeit an, es erneut zu versuchen – dieses Mal auf einem anderen Weg. Benjamin Franklin sagte mal: „Ich bin nie gescheitert, ich hatte nur 10.000 Ideen, die nicht funktionierten.“ Lerne aus den Misserfolgen und lass Dich davon inspirieren. Was hast du daraus lernen können?
- Setze Dir Ziele!
Wenn Du Dir keine Ziele setzt, weißt Du nicht, wohin Du gehen sollst. Wenn Du ins Navi keine Adresse eingibst, bringt es Dich nirgendwohin. Ein Ziel zu erreichen, löst Glücksgefühle aus, da Du etwas erreichen konntest, was Du Dir vorgenommen hast. Und es motiviert Dich, Dein nächstes Ziel anzupacken.
- Sei im Hier und Jetzt!
Halte mindestens einmal am Tag inne. Atme bewusst tief ein und aus. Nehme wahr, was Du in Dir spürst. Nehme wahr, was um Dich herum passiert. Je mehr Du bewusst wahrnehmen kann, desto einfacher spürst Du auch Gefühle wie Glück.
- Lächle!
Selbst, wenn Du anfangs nur gekünstelt lächelst, wird es nach einiger Zeit in ein echtes Lächeln übergehen und es hat eine wunderbare Auswirkung auf Dein Nervensystem. Ganz nach dem Motto: Fake it until you make it. Du könntest auch mal Lachyoga ausprobieren, das Lachen ohne Grund mit Atemtechniken aus dem Yoga kombiniert und somit für Stressabbau sorgt und Deine Lebensfreude steigert.
Hast Du vielleicht auch noch Tipps zum Glücklich-Sein? Dann kommentiere gern unter diesem Artikel und lass uns daran teilhaben.