Belastende Emotionen auflösen

So löst Du belastende Emotionen auf

Unsere Gefühle wahrzunehmen und auszudrücken, gehört zu unserem Leben dazu. Doch wenn sich unsere Emotionen in eine extreme Richtung bewegen, dann können sie uns mehr schaden als nützen. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn aus Ängstlichkeit Angst entsteht oder Ärger sich in Zorn und dann später in Hass verwandelt. Was kann uns helfen, aus solchen extremen Gefühlszuständen wieder herauszukommen und diese belastenden Emotionen aufzulösen?

Wie viel an Gefühl ist gesund?

Unsere Gefühle zeigen uns den Weg zu unseren Wünschen und Bedürfnissen. Da sie uns darauf hinweisen, was wichtig für uns ist, haben sie daher eine elementare Funktion. Emotionen können auch Warnsignale sein, damit wir nicht in chronischen Stress kommen.

Doch wenn Gefühle zu intensiv werden, besteht die Gefahr, dass wir von ihnen überschwemmt und somit handlungsunfähig werden. Daher ist es hilfreich, zu lernen, die Intensität von Gefühlen herunter zu regulieren, um mit ihnen besser umgehen zu können.

Da stellt sich dann die Frage, ob es so etwas wie ein richtiges Maß an Emotionen gibt? Und auch, woran wir erkennen können, ab wann ein Gefühl zu viel und zu belastend ist. Es macht auch Sinn, ein Übermaß an Gefühl möglichst früh zu erkennen, um auch so bald wie möglich gegensteuern zu können.

Neben der Intensität des Gefühls ist es ebenfalls sehr wichtig herauszufinden, welches das eigentliche Gefühl ist, um das es geht. Sehr häufig kommt es vor, dass die Gefühle, um die es eigentlich geht, von oberflächlicheren Gefühlen verdeckt werden. So kann zum Beispiel hinter Schuldgefühlen tatsächlich ein Ohnmachtsgefühl stecken.

Möglicherweise bleiben wir in einem Gefühl hängen, weil wir einfach nicht wissen, um was für ein Gefühl es sich handelt oder weil wir nicht gelernt haben, durch welche Körperempfindung sich dieses Gefühl ausdrückt.

Letztendlich geht es in all diesen genannten Situationen um das Ziel der Selbstakzeptanz mit der Option, sich persönlich weiter entwickeln zu können, ohne sich verbiegen zu müssen.

Welches Maß an Gefühl ist „richtig“?

Tatsächlich gibt es das richtige Maß in Bezug auf Gefühle nicht. Einerseits hängt die Bewertung über das sog. richtige Maß von gesellschaftlichen, aber auch von persönlichen Kriterien ab. Zum anderen steht es auch im Zusammenhang mit der Art und Weise, wie wir selbst Gefühle wahrnehmen und auch verarbeiten.

Ist es wirklich gut und richtig, seinen Gefühlen ganz ungehemmt freien Lauf zu lassen? Im günstigsten Fall wirkt der Ausdruck von unseren Gefühlen wie ein wichtiges Ventil, das uns befreien kann. Es kann auch Ausdruck unserer Authentizität sein.

Es kann aber auch sein, dass wir andere dadurch ungewollt verletzen und wir uns dann hinterher für den Gefühlsausbruch schämen. Dies kann ungünstige Folgen für unser Selbstwertgefühl haben, sofern dies öfter vorkommt.

Um sich diesem Thema anzunähern, kann es hilfreich sein, sich die folgenden Fragen zu stellen:

  • In welchen Situationen wirst Du von Deinen Gefühlen überschwemmt?
  • Auf welche Art und Weise könntest Du diese Gefühle auch anders ausdrücken?
  • Oder meinst Du, es wäre gut, eher mehr Gefühle zuzulassen, da Du dies zu wenig tust?
  • Falls ja, was hindert Dich daran, Deine Gefühle auszudrücken?
  • Was sind die Folgen davon, dass Du Deine Gefühle zu stark ausdrückst oder aber zu wenig?
  • Was wäre für Dich das richtige Maß?
Belastende Emotionen auflösen mit pendeln

Belastende Emotionen auflösen: hin und her pendeln

Eine recht einfache Maßnahme, um mit belastenden Gefühlen besser umzugehen, ist die Pendelübung, die ich von der Traumatherapeutin Luise Reddemann gelernt habe. Da es uns auf Dauer sehr schwächen kann, wenn wir in belastenden Gefühlen verharren, können wir unsere Aufmerksamkeit ganz bewusst auf hilfreiche Ressourcen lenken. So vermeiden wir es, in belastenden Gefühlen stecken zu bleiben.

Die Übung beginnt damit, dass Du Dir eine als angenehm erlebte Situation noch einmal ganz detailliert ins Gedächtnis rufst. Das kann zum Beispiel ein tolles Gespräch mit Deiner besten Freundin sein. Hole Dir die Freude darüber wieder in Deine Erinnerung zurück, dass Ihr beide auf der gleichen Wellenlänge seid. Die Momente der Nähe… Das Lachen… Das gemütliche Café, in dem Ihr gesessen habt… Vielleicht schien die Sonne durchs Fenster? Der Geschmack des leckeren Tees auf der Zunge…

Versuche Dir diese angenehme Situation mit all Deinen Sinnen wieder vor Deinem geistigen Auge vorzustellen. Welche positiven Gefühle tauchen bei Dir auf?

Switche nun in Gedanken zu einer belastenden Situation. Versuche anfangs, nicht eine allzu stark belastende Situation zu nehmen. Welche Gefühle kommen nun an die Oberfläche? Ärger, Wut, Traurigkeit oder Ohnmachtsgefühle?

Pendle anschließend zwischen diesen beiden Imaginationen hin und her. Nimm wahr, wie sich Deine Gefühle verändern, wenn Du von der angenehmen Situation in die belastende Situation übergehst. Um nicht in diesen belastenden Gefühlen zu verharren, ist es hilfreich, eine Balance zu schaffen, indem Du in Gedanken immer wieder auch in diese angenehme Situation zurückgehst. Dies kann Entlastung schaffen. Fokussiere Dich daher immer mal wieder auf Bilder, die Dich stärken und auf Lösungen anstatt auf Probleme. So kommst Du wieder in Bewegung, anstatt festzustecken.

Ist Verdrängung die Lösung?

Verdrängung ist ein wichtiger Abwehrmechanismus, der uns auch dabei helfen kann, mit stressauslösenden Situationen, aber auch mit Kränkungen oder Ängsten besser umzugehen. Bei Menschen, die sehr erschöpft sind, kann die Fähigkeit zur Verdrängung reduziert sein, da diese auch viel Kraft kostet. Gute Erfahrungen helfen uns, unsere Fähigkeit zum Verdrängen zu stärken, genauso wie schlechte Erfahrungen diese schwächen können.

Verdrängung hilft uns dabei, besser zu „funktionieren“, allerdings um den hohen Preis, dass wir uns sehr viel weniger spüren können. Eine wesentliche Voraussetzung dafür, Erfahrungen überhaupt verdrängen zu können, ist das Gefühl von Sicherheit, aber auch die Fähigkeit, vertrauen zu können. Wir könnten nicht unsere Lebendigkeit spüren, wenn wir uns ständig um alles sorgen müssten.

Ein gewisses Spektrum an Emotionen drückt unsere Lebendigkeit aus. Belastende Erfahrungen können uns aber durch anhaltende Stressreaktionen in permanenten Untererregungs- oder Übererregungszuständen gefangen halten. Daher ist es wichtig, unsere Gefühle besser regulieren zu können.

Hilfreich kann es dafür sein, unsere ganz normalen Befindlichkeiten und Körperempfindungen in unserem Alltag wahrzunehmen. Dadurch bekommen wir auch schneller mit, wenn etwas aus dem Ruder gelaufen ist.

Um Erfahrungen überhaupt verarbeiten zu können, brauchen wir ein mittleres Erregungsniveau. In Zuständen von Über- bzw. Untererregung ist eine Verarbeitung nicht möglich. Bewegt man sich in diesem sog. Toleranzfenster, kann man lernen, die bewusste Wahrnehmung im Hier und Jetzt zu stärken und sich zu beruhigen. Eine verbesserte Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge können durch die Einbeziehung des Körpers erreicht werden.

Haben wir erst einmal wieder einen besseren Kontakt zu unseren Emotionenn herstellen können, können wir auch wieder besser verstehen, in welcher Situation wir uns befinden. Dann fällt es uns auch leichter, unsere Gefühle zu regulieren und über sie zu sprechen. Diese Fähigkeit zur Mentalisierung zeichnet einen stabilen und auch reifen Menschen aus.


Wie sieht es bei Dir so mit einer klaren Abgrenzung aus?

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Zu perfektionistisch zu sein ist Sisyphus-Arbeit.

Zu perfektionistisch: Wenn aus sollen müssen wird

Ob im Job, in der Partnerschaft oder in der Erziehung: Immer wollen wir alles richtig machen! Doch oft scheitern wir an den eigenen Ansprüchen. Ich würde sogar noch weitergehen: Unser Scheitern ist vorprogrammiert, wenn wir unrealistische Erwartungen an uns haben und von uns selbst 200 % einfordern. In einem solchen Fall sind wir dann nicht einfach ein bisschen perfektionistisch, sondern viel zu perfektionistisch.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Leistung alles bedeutet und stark überbetont wird. Dies bleibt nicht ohne Folgen, denn diese hohe Leistungsanforderung führt zu einem zwanghaften Fehlverhalten: dem Perfektionismus.

Und dies, obwohl in vielen wissenschaftlichen Studien ein enger Zusammenhang von Perfektionismus mit psychischen Erkrankungen wie Burnout, Essstörungen, Depressionen oder auch Zwangsstörungen festgestellt wurde. Daher ist es an der Zeit, Wege aus unserem Perfektionismus zu suchen und auch zu finden.

Perfektionismus als “ehrenhafte Schwäche”

Die beiden kanadischen Psychologen Gordon L. Flett und Paul L. Hewitt, die wohl bekanntesten Perfektionismus-Forscher, bescheinigen dem Perfektionismus in der westlichen Welt sogar endemische Ausmaße… Dieses gehäufte Auftreten von Perfektionismus liegt unter anderem daran, dass es so sehr dem modernen Zeitgeist entspricht. Der Perfektionismus hat daher einen großen Einfluss auf unser Denken, Handeln und Fühlen.

Obwohl die meisten Menschen sich über die negativen Auswirkungen von einem zu perfektionistischen Verhalten einig sind, umgibt den Perfektionismus doch den Nimbus einer “ehrenhaften Schwäche”. Denn perfektionistische Menschen gelten als fleißig, ordentlich, zuverlässig und ernsthaft.

Auch wenn Betroffene darunter leiden, gewinnen sie auf der anderen Seite auch durch eine Steigerung des Selbstwertgefühls, wenn sie mit solchen attraktiven Eigenschaften in Verbindung gebracht werden. Dass ein übermäßiger Perfektionismus aber viele Menschen in ein Burnout katapultiert, wird viel zu selten wahrgenommen. Oder aber erst dann, wenn es viel zu spät ist.

An dieser Stelle ist meiner Meinung nach dringend ein Umdenken gefragt. Ich denke, dass es einen Weg gibt, weiterhin nach Selbstverbesserung zu streben, ohne zu perfektionistisch zu sein. Zumal das Perfekte sowieso unerreichbar ist.

Wenn man es genau betrachtet, handelt es sich beim Perfektionismus nicht um das Streben nach Vollkommenheit, sondern vielmehr um ein Vermeidungsverhalten. Es geht dabei meistens darum, sich unangreifbar gegen Kritik zu machen: Wenn ich perfekt bin und keine Fehler mache, kann ich auch nicht kritisiert werden!

Es handelt sich somit um eine unbewusste Sucht nach Sicherheit und nicht um die Vollkommenheit an sich. Die Sehnsucht nach Selbstoptimierung bringt uns voran. Ist sie aber mit Angst vermischt wie beim übermäßigen Perfektionismus, verlieren wir das richtige Maß für die Optimierung unseres Selbst.

Was bedeutet Perfektionismus genau?

Die beiden Psycholog*innen Joachim Stöber und Kathleen Otto definieren Perfektion folgendermaßen:

»Im Allgemeinen wird Perfektionismus als Persönlichkeitsstil gesehen, der sich durch Streben nach Fehlerlosigkeit und das Setzen von exzessiv hohen Zielen auszeichnet, kombiniert mit Tendenzen überkritischer Bewertung der eigenen Handlungen.«

Die Verhaltenstherapeutinnen Sabine Wilhelm und Gail S. Stakete von der Boston University beschreiben Perfektionismus hingegen aus psychodynamischer Sicht wie folgt: Sie definieren Perfektionismus als die Überzeugung, dass es für alles eine perfekte Lösung gibt und dass es möglich sowie erstrebenswert sei, eine Sache perfekt (d.h. fehlerfrei) zu machen, und dass selbst kleine Fehler sehr ernste Konsequenzen haben werden.

Das Leid von Perfektionist*innen

Übertriebener Perfektionismus führt durch den immensen inneren Druck direkt in die Unzufriedenheit, aber auch oft in Selbstverachtung und Verbitterung. Nie ist etwas gut genug! Alles könnte noch viel besser sein! Nicht selten nervt die Perfektionistin ihre Umgebung mit ihren Nörgeleien und ihrer Alles-oder-nichts-Mentalität. Entweder ist alles perfekt oder aber es hat keinen Wert!

Dieses überzogene Leistungsdenken ist häufig aus einer irrationalen Angst vor Ablehnung, der Angst, nicht gut genug zu sein und der Befürchtung, Ansprüchen von anderen nicht zu genügen, gespeist und erhält immer wieder neue Nahrung.  Übermäßiger Perfektionismus ist daher Ausdruck eines unsicheren Menschen.

Der Perfektionismus ist dabei nur Mittel zum Zweck und dient dazu, jegliche Kritik von außen möglichst zu verhindern und sich unantastbar zu machen. Die Angst vor Liebesentzug, wenn man etwas falsch macht, steigert sich zuweilen ins Unermessliche.

Aufgrund dieser permanenten Sisyphos-Situation katapultiert sich die Perfektionistin bzw. der Perfektionist früher oder später selbst in ein Burnout. Zudem stolpern Perfektionist*innen oft genug in Situationen, die sie eigentlich durch ihr zu perfektionistisches Verhalten verhindern und unbewusst ängstlich abwehren wollten.

Zu perfektionistisch zu sein, bedeutet, nichts erledigt zu bekommen.
Wenn Du auf das Perfekte wartest, wirst Du nichts erledigen können.

Je mehr sie sich in den Perfektionismus hineinsteigern, desto besserwisserischer und verbissener wirken sie auf andere, so dass es tatsächlich passieren kann, dass sich andere Menschen von ihnen zurückziehen. Denn oft genug erwarten Perfektionist*innen nicht nur von sich selbst unerreichbare Höchstleistungen, sondern auch von anderen.

Oft ist diese Angst mit der Angst gepaart, dass man keine Existenzberechtigung hat, wenn man nicht ständig Außergewöhnliches und Bewundernswertes leistet, und dies ganz fehlerfrei. Der dahinterstehende Glaubenssatz heißt: Liebe muss man sich durch Leistung und Fehlerfreiheit verdienen! Diese Angst führt häufig zu einer gewissen permanenten inneren Unruhe und verengt das Leben eines Perfektionisten auf unterschiedliche Weise.

Der Perfektionist will auf Nummer sicher gehen, ja keinen Fehler zu machen. Vor lauter Sicherheitsstreben geht allerdings das Leben an sich verloren. So befindet sich der Perfektionist in einem Teufelskreis: Denn Angst und Streben nach Sicherheit verstärken sich gegenseitig.

Perfektionist*innen vergleichen sich permanent mit anderen Menschen. Sie stürzen dann in eine schwere Krise, wenn der Vergleich zu ihren Ungunsten ausfällt. Dies ist fast immer der Fall, da sie sich mit Menschen vergleichen, die besser als sie abschneiden und nicht mit Menschen, die Aufgaben weniger gut erledigen als sie.

Perfektionismus reduziert den Menschen auf seine fehlerlose Funktion, auf seine tadellose Leistung. Damit werden alle Personen auf eine Maschine reduziert, die zu funktionieren hat.

Schrittweise Auflösung von zu perfektionistischem Verhalten

Unseren Perfektionismus können wir nur in kleinen Schritten verändern, aber die gute Nachricht ist: Wir können uns aus dem Perfektionismus hinausbewegen! Der erste Schritt besteht darin, sich die Folgen des Perfektionismus im eigenen Leben erst einmal bewusst zu machen.

Der nächste Schritt ist das mitfühlende Annehmen unserer eigenen Unvollkommenheit. Dazu gehört auch das Akzeptieren, dass wir Fehler machen und dass es auch gut ist, Fehler zu machen, da wir aus ihnen lernen können.

Um aus dem Perfektionismus herauszukommen, ist es hilfreich, sich immer mehr in die Richtung einer realistischeren Selbsteinschätzung zu bewegen. Der Gewinn einer realistischen Selbsteinschätzung ist die innere Freiheit.

Diese innere Freiheit macht uns auch unabhängig von der Beurteilung durch andere Menschen. Wir strahlen eine natürliche Autorität aus. Unser Leben wird so viel unbeschwerter. In einem weiteren Blogartikel von mir kannst Du praktische Tipps gegen Perfektionismus zur sofortigen Umsetzung nachlesen. 

Inneren Kritiker zum Schweigen bringen?

Den inneren Kritiker zum Schweigen bringen?

Die meisten meiner Coachees wünschen sich, ihren inneren Kritiker einfach abzuschaffen und von seiner harschen Kritik nicht mehr gequält zu werden. Er soll also zum Schweigen gebracht werden!

Doch erstens ist es einfacher gesagt als getan. Und zweitens – Und das ist noch viel wichtiger! – wird es nicht funktionieren! Denn natürlich wehrt sich der innere Kritiker mit Händen und Füßen gegen seine Abschaffung.

Und wir ziehen dann sowieso den Kürzeren. Da hilft es viel mehr, neugierig auf den inneren Kritiker zuzugehen und ihn möglichst ohne zu großes Verurteilen kennenlernen zu wollen. Bist Du dazu bereit?

Was möchte der innere Kritiker?

Das Interessante ist – wie ich finde -, dass der innere Kritiker letztendlich auch „nur“ wie alle anderen auch geliebt und wertgeschätzt werden möchte… Auch, wenn das auf den ersten Blick nicht so aussieht und auch, wenn Dir das erst einmal als unmöglich erscheint.

Er möchte weder verlassen noch verletzt oder ausgeschlossen werden. Und letztendlich tut er ja alles, um uns zu schützen, selbst wenn er dies auf eine Art und Weise tut, die wir nicht sofort erkennen und verstehen können. Er möchte, dass wir mit belastenden Gefühlen wie Ängsten, Wut, Trauer oder Hass umgehen können, ohne dass uns diese überwältigen.

Er versucht, dafür zu sorgen, dass unsere Grundbedürfnisse nach Sicherheit und Geborgenheit gestillt werden. Ist der innere Kritiker besonders stark ausgeprägt, ist dies oft ein Hinweis darauf, dass es tiefe Verletzungen in unserer Lebensgeschichte gegeben hat. Vielleicht denken wir, diese bereits überwunden zu haben. Doch in solchen Fällen sind diese Erlebnisse noch nicht vollständig verarbeitet worden.

Den inneren Kritiker kennenlernen

Nimm einfach mal Kontakt zu Deinem inneren Kritiker auf und lass Dich von Deiner Neugier leiten. Falls es Dir möglich ist, stelle Dir Deinen inneren Kritiker als eine Person vor. Für manche ist dies einfacher, wenn sie ihre Augen schließen.

  • Wie sieht Dein innerer Kritiker aus? Stelle ihn Dir vor Deinem geistigen Auge so konkret wie möglich vor.
  • Wie alt ist er?
  • Was hat er an?
  • Hat er einen bestimmten Gesichtsausdruck?
  • Ist dieser innere Anteil männlich, weiblich oder hat er kein konkretes Geschlecht?
  • Wie ist seine Körperhaltung?
  • Was sagt er zu Dir? Oder redet er nicht?

Diese Imaginationen erleichtern uns den Zugang zu unserem Unterbewusstsein. Dieses findet meistens verblüffend passende kreative Bilder zu unserem inneren Erleben, die uns helfen, unserem inneren Kritiker auf die Spur zu kommen.

Solltest Du künstlerisch oder handwerklich begabt sein, kannst Du den inneren Kritiker natürlich auch ganz anders kreieren. Deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Bei manchen hat der innere Kritiker keine konkrete Gestalt, was völlig in Ordnung ist. Dieser ist dann eher als eine Art Grundgefühl oder Hintergrundrauschen wahrnehmbar.

Wie auch immer sich der innere Kritiker Dir zeigt, ist es okay. Versuche daher nicht, ein inneres Bild zu erzwingen.

Den inneren Kritiker erforschen anstatt ihn zum Schweigen zu bringen!

Auf der Spur Deines inneren Kritikers

Mit Hilfe ein paar wichtiger Fragen, kommen wir dem auf die Spur, wovor uns unser innerer Kritiker bewahren möchte.

  • Wovor konkret wollte er Dich bereits in Deiner Kindheit beschützen, als er entstanden ist?
  • Vor wem musste er Dich damals schützen?
  • Wovor möchte Dich Dein innerer Kritiker heute beschützen?

In den meisten Fällen geht es darum, unsere Grundbedürfnisse zu befriedigen. Zu unseren Grundbedürfnissen gehören:

  • Bindung
  • Kontrolle
  • Erhöhung unseres Selbstwertes
  • Lustgewinn oder aber Vermeiden von Unlust

Dies möchte ich an einem Beispiel näher verdeutlichen. Nehmen wir mal an, es geht um das Grundbedürfnis Kontrolle. Um Kontrolle zu erreichen, versuche ich eine „gute“ Tochter zu sein, indem ich versuche die Wünsche meiner Eltern zu erfüllen.

Dies wird in der Konsequenz dazu führen, dass ich meine eigenen Bedürfnisse nicht so wichtig nehme und diese hintenanstelle. Ich werde mich dann eher für andere aufopfern und mich nicht genug um mich und meine Bedürfnisse kümmern.

Versuche daher mal – am besten schriftlich -, Dein Verhalten zu analysieren und dieses einem Grundbedürfnis zuzuordnen. Dann überlege Dir, wie Du Dir dieses Grundbedürfnis auf einem konstruktiveren Weg erfüllen kannst.

Unser kindlicher Lösungsversuch

Sich selbst anzutreiben, zu kritisieren oder anzupassen, war oft die beste Lösung, die Du als Kind finden konntest, um den Erwartungen Deiner Eltern zu entsprechen und von ihnen geliebt zu werden.

Als Kind sind wir von der Liebe unserer Bezugspersonen abhängig und tun daher alles, um diese Bindung aufrecht zu erhalten. So kommt es, dass ein Kind, das vielleicht unartig war, sich selbst dafür kritisiert, um die Kritik der Eltern bereits vorwegzunehmen und ihnen damit den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Man könnte also sagen, dass nicht der innere Kritiker, sondern der kindliche Lösungsversuch eines Problems das eigentliche Problem sind. Sobald wir dies verstanden haben, verändert sich auch der Umgang mit dem inneren Kritiker.

Es wird damit auch deutlich, dass wir den inneren Kritiker nicht einfach vertreiben können, da er ja eine wichtige Funktion erfüllt. Er tut nämlich alles, um uns zu schützen und sorgt dafür, dass andere Menschen uns gern haben. Zumindest ist dies seine gute Absicht, auch wenn diese auf den ersten Blick nicht deutlich erkennbar ist.

Konstruktive Zusammenarbeit statt mundtot machen

Erst nach einer geduldigen, konstruktiven und vor allem wertschätzenden Auseinandersetzung mit unserem inneren Kritiker wird es uns gelingen, uns selbst mit mehr Wohlwollen statt mit harscher Kritik zu begegnen. Zuvor muss der innere Kritiker mit seinen wichtigen Schutz-Funktionen anerkannt und gewürdigt werden.

Sollte er jedoch den Eindruck haben, dass wir ihn loswerden wollen, wird er mit allen Mitteln um sein Überleben kämpfen. Dies führt unter anderem dann dazu, dass der innere Kritiker jegliche Veränderung torpedieren wird.

Gelingt der vertrauensvolle Kontakt zum inneren Kritiker jedoch, ist es in der Regel möglich, dass er seine Fähigkeiten konstruktiv für uns einsetzen kann. Diese fruchtbare Zusammenarbeit wird unser Selbstwertgefühl und unsere Selbstliebe auf jeden Fall sehr stärken können.


Dein innerer Kritiker möchte so gern Everybody‘s darling sein, um keine Ablehnung zu erfahren. Doch dieses Verhalten hat auch einen sehr hohen Preis, da Du Deine eigenen Bedürfnisse vernachlässigst.

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Chakren ausgleichen mit Meditation

So gleichst Du Deine Chakren aus

Die verschiedenen Energiezentren in unserem Körper, die im Sanskrit Chakren genannt werden, haben einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf unser alltägliches Leben, auch wenn uns dies selten bis gar nicht bewusst ist. Die Chakren beeinflussen unsere Gefühle, unser Denken und auch unser Handeln. Aber auch bei Krankheiten lohnt es sich genauer hinzuschauen. Denn diese sind auch eine Folge von Blockaden in unseren Chakren. Die Art der Krankheit gibt uns einen wertvollen Hinweis darauf, welches Chakra nicht mehr ausgeglichen ist.

Wozu es wichtig ist, Chakren auszugleichen

Im Gegensatz zu Veränderungen innerhalb einer therapeutischen Behandlung erfolgt die Heilung der Chakren über einen anderen Weg. Es ist nicht notwendig, die emotionale Ursache für die Blockade zu erinnern. Ganz losgelöst von der Ursache des Problems werden die betroffenen Chakren durch bestimmte Techniken energetisch gereinigt, so dass die Blockade aufgehoben wird und die Lebensenergie wieder frei fließen kann. Damit können Lebensthemen aufgelöst, aber auch durch ein Burnout entstandene Symptome gelindert werden. Diese freigesetzte Energie können wir in unserem Alltag frei nutzen.

Die Behandlung und Reinigung der Chakren sowie der Ausgleich der Chakren untereinander bewirken Entspannung, Entgiftung und eine verbesserte Versorgung mit Lebensenergie. Und dies ist die Voraussetzung dafür, sowohl körperlich als auch psychisch gesund zu sein. Eine regelmäßige Reinigung Deiner Chakren ist daher auch eine wirksame Burnout-Prävention.

Unsere 7 Haupt-Chakren

Die sieben Haupt-Chakren werden auf einer Achse nahe der Wirbelsäule lokalisiert. Diese Achse ist der Hauptenergiekanal und wird als Sushumna-Kanal bezeichnet. Wenn der Energiezustand der Chakren ausgeglichen ist, reichen die Wurzeln in diesen Sushumna-Kanal hinein. Auch wenn die Chakren rein energetischer Natur sind, versorgen sie den physischen Körper dennoch mit energetischen Informationen. Dies gilt besonders für die endokrinen Drüsen.

Das erste Chakra ist das am Steißbein liegende Wurzel-Chakra, auf Sanskrit Muladhara genannt. Wie der Name schon sagt, repräsentiert dieses Chakra unsere Wurzeln und unser Gefühl der Zugehörigkeit. Hier geht es um die Lebensthemen Sicherheit und Urvertrauen, aber auch Lebenskraft und Lebenswillen. Eine Störung in diesem Chakra kann zu Stress, Nervosität, Abhängigkeiten und Depressionen führen.

Das zweite Chakra liegt etwa eine Handbreit unter dem Bauchnabel und ist das Sakral-Chakra. Es wird im Sanskrit als Svadhisthana-Chakra bezeichnet. Hier geht es um die Themen Lebensfreude und Emotionen sowie Sinnlichkeit und Sexualität. Ein unausgeglichenes Sakral-Chakra kann unterdrückte Emotionen und Depressionen, aber auch Überanpassung und Süchten verursachen.  

Beim dritten Chakra handelt es sich um das Solarplexus-Chakra bzw. in Sanskrit Manipura-Chakra. Auch hier weist der Name auf den Sitz dieses Chakras hin: Es liegt etwas oberhalb des Bauchnabels auf der Höhe des sog. Sonnengeflechtes. Bei diesem Chakra geht es um die Beziehung zu uns selbst. Es steht auch für die Entwicklung unseres Ichs, unserer Ideen und für das Finden unseres eigenen Weges. Die Lebensthemen des Solarplexus-Chakras sind Gefühle und Macht. Blockaden in diesem Chakra können zu emotionalem Ungleichgewicht wie Angst vor Ablehnung und Kritik, ein geringes Selbstwertgefühl, Süchte, Ängste und Schlafstörungen führen. Dies sind alles Themen, die eng im Zusammenhang mit einem Burnout stehen.

Das Anahata-Chakra ist das Herz-Chakra. Es liegt natürlich im Bereich des Herzens und steht im engen Zusammenhang mit unseren Emotionen. Dieses Chakra ist der Sitz der bedingungslosen Liebe, unseres Mitgefühls und unserer Menschlichkeit. Entfremdung, Selbstzerstörung, Verlassenheit und Angst vor Einsamkeit können Ausdruck eines unausgeglichenen Herz-Chakras sein.

Chakren ausgleichen

Das Hals-Chakra heißt in Sanskrit Vishuddha. Es liegt am Hals auf der Höhe der Kehle. Bei diesem Chakra geht es um die Kommunikation mit anderen Menschen. Es ist zuständig für unseren Ausdruck nach außen hin, d.h. wie wir uns nach außen hin darstellen und ausdrücken und wer wir sind. Eine Unausgeglichenheit in diesem Chakra kann Angst, keine Macht, Willenskraft, Kontrolle oder Wahl zu haben, zur Folge haben.

Ajna ist das Stirn-Chakra und damit das sechste Chakra. Dabei handelt es sich um unser drittes Auge. Es steht in Zusammenhang mit unseren Visionen und der Macht unseres Geistes. Bei diesem Chakra ist das Lebensthema Selbsterkenntnis. Ein unausgeglichenes Ajna-Chakra kann sich in Konzentrationsmangel, Unsicherheit, Stimmungsschwankungen und keinem Kontakt zur eigenen Intuition äußern.

Das siebte Chakra ist das Kronen- oder auch Scheitel-Chakra. Im Sanskrit nennt man es Sahasrara-Chakra. Es liegt oberhalb unseres Scheitels und damit außerhalb unseres Körpers. Es ist nach oben hin geöffnet. Dieses Chakra ist mit unserer Spiritualität verbunden. Es geht aber auch darum, was wir im Leben erreichen wollen, also um unsere Vision. Es geht um die Lebensthemen Selbstverwirklichung und innerer Frieden. Ein unausgeglichenes Kronen-Chakra kann in Langeweile, Depressionen, Gedächtnisstörungen, Albträumen oder auch Apathie seinen Ausdruck finden.

So heilst Du Deine Chakren

Es gibt sehr unterschiedliche Methoden, die Chakren zu reinigen und auszugleichen. Dazu gehören unter anderem Imaginationsübungen, Meditationen, Yoga, die Nutzung von Heilsteinen, binaurale Beats, ätherische Öle, aber auch das Ändern von schädigenden Gewohnheiten. Auch bestimmte Nahrungsmittel können die Heilung der Chakren fördern.

Sind die aufgetretenen Probleme eher physischer Natur, kann es helfen, Yoga zu praktizieren oder die Ernährung umzustellen. Auch Akupunktur kann die Chakren ausgleichen. Geht es aber mehr um psychische Symptome, kann es hilfreicher sein, Meditationen, Heilsteine und ätherische Öle zum Ausgleich der Chakren einzusetzen.

Das Ändern schlechter Gewohnheiten

An dieser Stelle möchte ich näher darauf eingehen, wie das Ändern schlechter Gewohnheiten in neue konstruktivere Gewohnheiten dazu beitragen kann, die Chakren zu heilen. In einem ersten Schritt geht es darum, ungünstige Verhaltensmuster in unserem Alltag zu erkennen. Können wir sie dann durchbrechen, hat dies einen großen Einfluss auf unsere Lebensenergie und auch auf unsere Chakren. Doch wir können erst dann etwas verändern, nachdem uns das Problem bewusst geworden ist.

Vielleicht fällt Dir auf, dass Du in Deiner Beziehung immer Deine Bedürfnisse und Wünsche zurückstellst. Dies wäre ein Hinweis auf ein blockiertes Hals-Chakra. Überlege Dir in einem solchen Fall, wie Du Dich das nächste Mal in einer vergleichbaren Situation für Deine Bedürfnisse stark machen möchtest. Dies kannst Du in der Imagination schon einmal „trocken“ üben. Umso leichter wird es Dir in der nächsten Situation tatsächlich gelingen. Jeder neue Schritt wird Dich Deinem Ziel näherbringen.

Natürlich braucht es Geduld und Zeit, ein seit Jahren verinnerlichtes Verhaltensmuster tatsächlich zu verändern. Am besten wiederholst Du das gewünschte Verhalten so oft wie möglich. Sind die neuen Gewohnheiten dann erst einmal etabliert, werden es Dir Deine Chakren danken.


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Weg zu innerem Frieden

Wie Du Dich auf den Weg zu innerem Frieden machst

Anlässlich der Peace Summit meiner Kollegin Lawreen Masekla mit dem Unterthema „Innerer Frieden im Licht und Schatten der Selbstoptimierung“, die vom 14.-17. November 2022 stattfinden wird, habe ich mir gedacht, mich mal mit dem Thema „Weg zu innerem Frieden“ auf meinem Blog zu beschäftigen.

Die radikalste Form, im inneren Frieden zu bleiben, ist wohl, sich ganz von der Außenwelt abzuschotten und vielleicht sogar einige Zeit in einem Retreat zu verbringen… Kein Fernsehen, kein Social Media und keine Nachrichten mehr auf Whatsapp, Signal oder Telegram. Dies ist wohl für die meisten von uns heutzutage unvorstellbar und daher nicht sehr realistisch.

Ich habe mich daher auf die Spurensuche begeben, wie der Weg zu innerem Frieden auf andere Art und Weise zu erreichen wäre. Denn wir Menschen sind als soziale Wesen auf Nähe und Kontakt zu anderen angewiesen.

Der Wunsch nach innerem Frieden

Was innerer Frieden für jede Einzelne von uns bedeutet, ist sehr individuell. Für manche kann innerer Frieden heißen, sich von dem überwältigenden Stress zu entfernen, für andere braucht es sehr viel mehr, um inneren Frieden zu erreichen.

Der Wunsch, einen Weg für innere Frieden zu finden, scheint dann am größten zu sein, wenn wir in einer Krise stecken. Dies kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Burnout uns aus der Bahn geworfen hat. Vielleicht realisieren wir in solchen Zeiten dann, wie fremdbestimmt unser Leben ist. Wir haben dann das Gefühl, nur noch zu funktionieren.

Gerade in solchen Momenten stellt sich die Frage nach dem inneren Frieden und auch nach dem Sinn des Lebens ganz besonders. Unsere aktuelle Lebenssituation ist uns dann auf einmal sehr bewusst. Wir suchen nach Möglichkeiten, die uns verbliebene Zeit besser für uns zu nutzen.

Ein paar wichtige Fragen

Um sich diesem Thema zu nähern, macht es erst einmal Sinn, uns ein paar Fragen zu dem angestrebten Frieden in unserem Kopf und unserem Bauch zu stellen.

  • Was bedeutet für Dich persönlich innerer Frieden?
  • Wodurch hast Du Deinen inneren Frieden verloren?
  • Wie kannst Du Deinen inneren Frieden wieder zurückgewinnen?
  • Was passiert mit Dir und Deinem Körper, wenn dieser innere Frieden für längere Zeit gestört ist?
  • Wie kannst Du diesen inneren Frieden trotz eines Burnouts oder anderer herausfordernder Situationen erlangen?

Halte ein paar Momente inne und lasse die Antworten auf diese Fragen in Dir hochkommen. Vielleicht magst Du sie auch schriftlich festhalten. Es hat einen besseren Effekt, wenn Du dies handschriftlich tust.

Auswirkungen eines gestörten Friedens

In unserer Kindheit lernen wir von unseren Eltern ein konditioniertes Verhalten. Zudem nehmen wir im Laufe unseres Lebens verschiedene Rollen ein. So finden wir unseren Platz in der Gesellschaft.

Wir lernen keine Schwäche zu zeigen und vermeiden es, besonders aufzufallen, um keine Angriffsfläche für Kritik und Ausgrenzung zu bieten. Damit versuchen wir es zu vermeiden, von Menschen, die uns etwas bedeuten, abgelehnt zu werden. Dieses Streben nach Harmonie und Frieden sorgt für unser emotionales Gleichgewicht.

Lass das Verhalten anderer nicht Deinen inneren Frieden zerstören.
„Lass das Verhalten anderer nicht Deinen inneren Frieden zerstören.“ – Dalai Lama

Diese für uns wichtige Balance korreliert mit den beiden Zweigen unseres Nervensystems. Auf der einen Seite gibt es den Sympathikus, eine Art Notfallsystem, das uns schnelle Reaktionen in für uns gefährlichen oder herausfordernden Situationen ermöglicht. Hier wird häufig das Beispiel einer Flucht vor dem Säbelzahntiger herangezogen, was in unseren heutigen Zeiten allerdings nicht mehr allzu realistisch ist. Dennoch ist dieses Bild gut dazu geeignet, den Stress fühlbar zu machen, der unseren Sympathikus anspringen lässt.

Auf der anderen Seite gibt es den Parasympathikus, der nach der erlebten Gefahr wieder dafür sorgt, die Stresshormone Adrenalin und Kortison abzubauen und uns erneut in einen entspannten Modus zu bringen. Sobald der Zustand der Erregung also vorbei ist, versucht der Körper, den Parasympathikus zu aktivieren und damit in den ausbalancierten Zustand zurückzukehren.

Sind wir allerdings chronischem Stress ausgesetzt, gelingt diese Selbstregulation immer schlechter, und wir landen dadurch leicht in einem Burnout. Wir brauchen aus diesem Grund ein gesundes Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung, damit Sympathikus und Parasympathikus gut funktionieren.

Kommen wir längere Zeit nicht aus dem angespannten Modus heraus, ist unserer innere Frieden gestört. So bleibt unser Körper in einem Alarmzustand. Dieser Zustand verbraucht sehr viel Energie, schwächt langfristig unser Immunsystem und führt zu einem inneren Ungleichgewicht.

Der Weg zu innerem Frieden

Es gibt verschiedene Wege, um diesen inneren Frieden herzustellen. Allen gemeinsam ist, dass wir uns unserer Gefühle, unserem konditionierten Verhalten sowie aktuellen Belastungen und Zwängen, in denen wir uns womöglich befinden, bewusst werden. Diese Bewusstwerdung kann uns dabei helfen, zu erkennen, dass etwas aus der Balance geraten und nicht mehr in Ordnung ist. Sind wir uns unserer aktuellen Situation bewusst, ist dies der erste Schritt, um wieder innere Harmonie zu erreichen.

Dies klingt tatsächlich einfacher gesagt als getan. Oft genug verlieren wir in unserem stressigen Alltag den Kontakt zu uns selbst und unseren Gefühlen. Aber es ist nie zu spät, eine verbesserte Selbstwahrnehmung zu trainieren. Wir müssen nur damit anfangen.

Der innere Frieden kann erst dann von uns herbeigeführt werden, wenn wir unsere Gefühle kennen und wenn wir mit ihnen umgehen können. Die gute Nachricht ist: Du bist damit nicht allein, denn anderen Menschen geht es genauso wie Dir.

Wir müssen nur erst einmal lernen, unseren inneren Schweinehund zu überlisten. Dies wird nicht sofort von heute auf morgen gelingen. Wenn Du einen Menschen, der seine Gefühle ständig unterdrückt hat und in eine Krise geraten ist, fragst, wie lange er gebraucht hat, um wieder ins Gleichgewicht zu kommen, wird er Dir sicher antworten: Sehr lange! Lass Dich aber nicht davon abhalten, die ersten Schritte zu mehr innerer Harmonie zu gehen. Letztendlich ist der Weg das Ziel.

Es kann gut sein, dass sich in Zukunft eine Krankheit oder eine Krise bei Dir bemerkbar machen. In solchen Zeiten wirst Du wahrscheinlich nicht die nötige Energie haben, um Deiner inneren Balance und Deinen Gefühlen große Aufmerksamkeit zu schenken.

Daher empfehle ich Dir, JETZT anzufangen, Deiner inneren Stimme zu lauschen. Ich bin sicher, dass sie vorhanden ist. Vielleicht ist sie einfach nur durch all die Nebengeräusche des Alltags und der Ablenkungen sehr leise geworden…


Innerer Frieden im Licht und Schatten der Selbstoptimierung

Wenn Du Dir wünschst, mehr zu den verschiedenen Wegen zu innerem Frieden im Licht und Schatten der Selbstoptimierung zu erfahren, dann melde Dich zu der Peace Summit meiner Kollegin Lawreen Masekla an. Du hast in der Zeit vom 14.-17. November 2022 die Möglichkeit, die Vorträge aller 27 Speaker:innen für 0 Euro anzuhören. Möchtest Du unbegrenzten Zugang zu den Vorträgen und viele weitere Geschenke haben, kannst Du Dir für kleines Geld das Aufzeichnungspaket sichern.

Ich darf bei der Peace Summit als Speakerin mit dabei sein und werde darüber sprechen, wie Du Freundschaft mit Deinem inneren Kritiker schließen kannst. Außerdem wird mein Online-Kurs „Erfolgreich sein trotz innerem Kritiker“ im Wert von 149 Euro netto Teil des Aufzeichnungspaketes der Summit sein. Es lohnt sich besonders, sich das Aufzeichnungspaket schon vor Beginn der Peace Summit zu sichern, denn dann ist es fast geschenkt.

Hier kannst Du Dich bei der Peace Summit für 0 Euro anmelden. Solltest Du das Aufzeichnungspaket über diesen Link erwerben, erhalte ich eine kleine Provision. Für Dich entstehen dadurch keine Mehrkosten.

Schwierig Nein zu sagen

Von der Schwierigkeit, Nein zu sagen

Sicher kennst Du das, dass Du in manchen Situationen, in denen Du gern Nein sagen würdest, ganz automatisch doch ein JA über Deine Lippen kommt… Hinterher ärgerst Du Dich über Dich selbst. Doch schon beim nächsten Mal passiert es wieder, obwohl Du Dir fest vorgenommen hattest, dieses Mal standfest zu bleiben! Woran liegt es, dass es uns oft so schwerfällt, uns abzugrenzen? Warum sind wir so schnell bereit, unsere Wünsche und Bedürfnisse hinten an zu stellen?

Angst vor Zurückweisung

Es ist ein natürliches Bedürfnis eines jeden Menschen, anerkannt und bestätigt zu werden. Wir möchten unbedingt dazu gehören und geliebt werden. Dieses Bedürfnis nach Zugehörigkeit hat durchaus evolutionäre Gründe, denn früher war das Überleben nur in Gruppen möglich. Daher versuchen wir unbewusst immer noch, die Zuneigung von anderen Menschen nicht zu gefährden und sind dafür bereit, einiges in Kauf zu nehmen.

Wunsch nach Anerkennung

Viele Menschen sind davon überzeugt, dass sie umso mehr gemocht werden, je mehr sie die Wünsche und Bedürfnisse von anderen erfüllen. Wir genießen auch das Gefühl, von anderen gebraucht zu werden und die Bestätigung dafür zu bekommen, wenn wir anderen Menschen helfend zur Seite stehen. Viele von uns haben das Helfen sogar zum Beruf gemacht und ziehen ihr Selbstverständnis daraus. Dass andere uns dankbar sind für unsere Hilfe, erfüllt uns nicht selten mit Freude. So setzen wir alles daran, diese Bestätigung von außen weiterhin zu bekommen. Allzu oft sind wir dann ohne Zögern wieder bereit, sofort Ja zu sagen, ohne zu überlegen, ob wir überhaupt die Kapazitäten haben, diese Aufgabe zu übernehmen.

Angst vor Ablehnung

Sehr oft haben wir als Kind bereits die Erfahrung gemacht, dass wir unseren Eltern gehorchen mussten und andernfalls mit Strafen zu rechnen hatten. So haben wir es schon früh gelernt, es anderen recht zu machen. Häufig mussten wir mit dem Entzug von Zuneigung rechnen, wenn wir unartig waren. Wie oben beschrieben, wird dabei eine menschliche Urangst ausgelöst. Für ein kleines Kind ist dies eine sehr beängstigende Situation, da wir in dem Alter von unseren Bezugspersonen abhängig sind, um überhaupt überleben zu können.

So lernen wir bereits sehr früh, dass es negative Konsequenzen hat, wenn wir uns abgrenzen wollen. Daher folgen wir dann nicht unseren eigenen Bedürfnissen und sagen viel zu oft Ja, wenn wir eigentlich Nein meinen. Im Erwachsenenalter haben wir uns dann das Nein sagen bereits abtrainiert und müssen es erst einmal wieder mühsam erlernen.

Befürchtung, als egoistisch zu gelten

Viele Menschen sind schnell mit dem Vorwurf des Egoismus zur Hand, wenn sie ihre Interessen nicht durchsetzen können. Sehr hilfsbereite Menschen lassen sich davon leicht beeindrucken, da sie auf keinen Fall als egoistisch gelten wollen. Dies passt gar nicht zu ihrem Selbstbild. Dabei ist es ein Zeichen für ein gesundes Selbstbewusstsein und auch für Selbstliebe, seine eigenen Interessen gut vertreten zu können. Ein gewisses Maß an Egoismus ist dafür sogar wichtig.

Vielmehr ist es eher so, dass die Menschen, die Dich als Egoist*in bezeichnen, diesen Vorwurf dazu benutzen, um Dich zu manipulieren und ihre eigenen Interessen durchzusetzen, indem sie Dir ein schlechtes Gewissen machen wollen. Daher trifft dieser Vorwurf viel eher auf sie selbst anstatt auf Dich zu.

Angst vor Konflikten

Viele von uns haben die Befürchtung, einen Konflikt herauf zu beschwören, wenn wir Nein sagen. Tatsächlich passiert dies allerdings eher selten. Nur wenige Menschen sind sauer auf Dich, wenn Du ihnen eine Bitte abschlägst. Manche sind vielleicht kurz enttäuscht, aber ein Weltuntergang ist es nicht und sie überlegen sich halt eine andere Lösung.

Wenn Du zu denjenigen gehörst, die Ja sagen, obwohl sie Nein meinen, hast Du vielleicht in der Vergangenheit aber bereits schlechte Erfahrungen damit gemacht. Vielleicht bist Du deshalb zu der Überzeugung gelangt, dass ein Ja mit zusammengebissenen Zähnen weniger risikoreich ist, als ein klares Nein. Wir wägen in solchen Situationen unbewusst immer das Konfliktrisiko ab.

Angst vor Schuldgefühlen

Häufig plagt uns das schlechte Gewissen, wenn wir eine Bitte abschlagen. Um diese Schuldgefühle zu vermeiden, übernehmen wir doch lieber die angefragte Aufgabe.

Auch hierfür liegt die Ursache zumeist in unserer Kindheit. Wir lernen dort meistens, dass wir hilfsbereit sein sollen und auf die Bedürfnisse von anderen einzugehen haben. Besonders von Mädchen wird erwartet, selbstlos zu sein, weshalb es gerade Frauen schwerer fällt, sich abzugrenzen. Auch Menschen in helfenden Berufen stellen ihre eigenen Wünsche oft hinten an.

Angst vor Veränderungen

Menschen sind Gewohnheitstiere… Aber nur, weil Du vielleicht in den letzten Jahren zu den notorischen Ja-Sager*innen gehört hast, muss dies ja nicht immer so bleiben! Auch wenn die anderen schon so daran gewöhnt sind, werden sie sich auch daran gewöhnen, wenn Du nicht mehr zu allem uneingeschränkt Ja sagst. Wenn Du dies geschickt kommunizierst, werden die Reaktionen auf diese Veränderung bestimmt nicht so schlimm ausfallen, wie Du es befürchtest. Es gibt schließlich jede Menge Möglichkeiten, ein „Nein“ so zu verpacken, dass Du niemandem vor den Kopf stößt bzw. bloßstellst oder verärgerst – und trotzdem souverän Deinen Standpunkt vertrittst.

Vor- und Nachteile des JA- und NEIN-Sagens

Um nun noch einmal zusammenzufassen, was für Vor- und Nachteile es Dir bringt, wenn Du Ja bzw. Nein sagst, lässt sich folgendes sagen:

  • Den Bitten nachzukommen, bedeutet im positiven Fall, dass
  • Du das Gefühl hast, mehr gemocht zu werden,
  • Du ein schlechtes Gewissen vermeidest,
  • Du Dich wichtig und gebraucht fühlst,
  • Du Dich als selbstlosen und hilfsbereiten Menschen sehen kannst,
  • Du Anerkennung für Deine Hilfsbereitschaft bekommst.

Zu den Nachteilen des Ja-Sagens hingegen gehört, dass

  • Du die Interessen und Bedürfnisse anderer vor Deine eigenen stellst,
  • Dein Selbstwertgefühl darunter leidet, dass Du Dich nicht für Deine eigenen Interessen einsetzt,
  • Menschen Dich höchstwahrscheinlich sehr oft ausnutzen, da sie wissen, dass Du nicht Nein sagen kannst,
  • Du Deine eigenen Ziele nicht verfolgst,
  • Du in einem Burnout landen kannst, da Du Deine eigenen Kapazitäten nicht überprüfst und Dich daher schnell übernimmst.

Sagst Du hingegen auch einmal Nein,

  • wirst Du von anderen eher respektiert und ernst genommen,
  • hast Du mehr Zeit für Dich, Deine Selbstfürsorge und Deine eigenen Projekte bzw. Ziele,
  • trägt dies mehr zu der Entwicklung Deines Selbstbewusstseins bei.

Aber natürlich hat es auch Nachteile, sich abzugrenzen. Dazu gehört:

  • Manche Menschen können enttäuscht oder verärgert reagieren.
  • Dies kann manchmal auch zu Konflikten führen.
  • Du gehst das Risiko ein, eventuell weniger gemocht zu werden.
  • Du musst Verantwortung für Deine Entscheidungen übernehmen und kannst dies nicht auf andere abwälzen.

Wenn Du die Vor- und Nachteile gegeneinander abwägst, kannst Du leicht erkennen, dass es sich lohnt, ein halbherziges Ja durch ein klares Nein zu ersetzen.

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